Weiblicher Zyklus: So laufen die vier Phasen ab

Bei dem Begriff Menstruation denken viele eigentlich nur an: die Blutung. Doch diese ist nur eine mehrerer Phasen in einem komplexen, faszinierenden Zyklus.

Der Menstruationszyklus spielt sich im Körper der Frau ab – Bescheid darüber wissen sollten aber auch Männer. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Menstruationszyklus beginnt mit der Blutung.
  • Es folgen Follikel-, Ovulations- und Lutealphase.
  • Der ganze Zyklus dauert im Durchschnitt 28 Tage.
  • Zyklische Veränderungen sind nicht nur physischer, sondern auch psychischer Art.

Über die weibliche Menstruation zu reden, sollte eigentlich normal sein. Denn fast jede Person kommt in ihrem Leben damit in Berührung: Sei es als Frau, die menstruiert, oder als Partner, der mitbekommt, was der monatliche Zyklus mit der Partnerin macht.

Damit das nicht nur ein Wunsch bleibt, sondern möglich ist, sollten wir uns bei den Basics auskennen. Frauen wie alle anderen.

Denn: Der Volksmund versteht unter der Menstruation meist einfach die Blutung der Frau. Die ergibt sich etwa alle 28 Tage – mit Unterschieden von mehreren Tagen von Frau zu Frau. Dieser Rhythmus hat zum Begriff Menstruationszyklus geführt.

Die spannende Frage ist: Was passiert eigentlich während des Zyklus im weiblichen Körper, wenn die Frau nicht blutet – also in den drei Wochen dazwischen? Denn auch diese Wochen sind Teil des Zyklus und haben Auswirkungen darauf, wie sich die Person fühlt.

Die Wissenschaft unterscheidet heute grob vier Phasen.

1. Wenn es blutet: Die Menstruationsphase

Die Menstruation, verstanden als Blutung, findet statt, wenn sich die Gebärmutterschleimhaut löst. In ihrem Gepäck hat sie eine Eizelle, die nicht befruchtet worden ist.

Für die Wissenschaft beginnt der Zyklus mit dem ersten Tag der Blutung. Diese Menstruationsphase dauert etwa drei bis sechs Tage.

Manche Frauen erleben an bestimmten Punkten im Menstruationszyklus starke Schmerzen oder Veränderungen ihrer Seelenlage. - Unsplash

Für viele Frauen ist das die unangenehmste Zeit ihres Zyklus. Schmerzen im Unterleib, Ziehen in der Bauch- und Rückenregion sowie oft in den Schenkeln oder Knien gehören zu typischen Begleiterscheinungen der Blutung.

Sind die Schmerzen sehr stark, haben die Frauen oft auch wenig Energie und quälen sich durch die Tage, bis sie sich wieder normal fühlen.

2. Gebärmutterschleimhaut und Follikel reifen: Follikelphase

Ist die alte Gebärmutterschleimhaut ausgestossen, bildet sich auf ihrer Grundschicht eine neue. Dabei hilft das Hormon Östrogen. Gleichzeitig kommt es zur Reifung mehrerer sogenannter Follikel samt Eizellen im Eistock. Dieser Regenerationsprozess kann sieben bis zehn Tage in Anspruch nehmen.

Das Hormon Östrogen sorgt indirekt bei vielen Frauen für Unternehmungslust und gute Laune. Nach der intensiven Phase der Menstruation fühlen sie sich dann energiegeladener und fokussierter.

3. Das reife Ovum löst sich: Eisprung (Ovulationsphase)

Der Eisprung leitet die dritte Phase des Menstruationszyklus ein. Diese ist nur sehr kurz: Der Follikel, der am schnellsten herangereift ist, platzt etwa zwischen Tag zwölf und 14 auf. Seine Eizelle wird frei, springt in den Eileiter und wird dort Richtung Gebärmutter transportiert.

Jetzt läuft die Uhr: Maximal 24 Stunden bleiben zur Befruchtung. Kein Wunder, dass der Eisprung mit gesteigerter Lust auf Sex bei Frauen einherkommt. Zugleich haben sie mehr Lust auszugehen, sind auf dem Höhepunkt ihres Energielevels und fühlen sich oft attraktiv.

Der Weg der Eizelle in die Gebärmutter wiederum braucht etwa vier bis sieben Tage.

4. Die Vorbereitungen für die nächste Blutung beginnen: Die Lutealphase

Wurde die Eizelle befruchtet, beginnt die Zeit der Einnistung. Dafür hat die Gebärmutter unter Zuhilfenahme des Follikelrestes alles vorbereitet. die Eizelle sucht sich in ihr ein gemütliches Plätzchen zum Wachsen. Eine Menstruation bleibt dann aus, die Schwangerschaft beginnt.

Der weibliche Zyklus hat vier Phasen und fängt mit der Menstruation, der Blutung, an. - Pexels

In den meisten Fällen kommt es aber zu keiner Befruchtung. Dann wird die Eizelle mit der nächsten Menstruation im Blutfluss wieder ausgeschieden. Während der langen Lutealphase, die bis zu zwei Wochen andauern kann, nimmt die Energie Schritt für Schritt ab.

Die letzten Tage vor der Menstruation sind oft vom sogenannten «Prämenstruellen Syndrom» (PMS) geprägt. Dieses zeigt sich psychisch oft in Traurigkeit, Genervtsein, Selbstzweifeln und ähnlichen Symptomen. Auch physisch kann sich PMS zeigen, zum Beispiel in Kopfschmerzen, Ziehen in der Brust oder allgemeinem Unwohlsein.

Doch die Hoffnung auf frohere Tage winkt, denn mit dem Einsetzen der Menstruation ist das PMS vorüber und ein neuer Zyklus beginnt.