Menstruationsbeschwerden: Das können Sie tun!

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Bern,

Einmal im Monat ausser Gefecht gesetzt: Regelbeschwerden können belastend sein. Welche Mittel und Wege gibt es, um die Schmerzen zu lindern?

Frau Wärmflasche Decke Couch
Krämpfe, Übelkeit, Durchfall. Die Symptome, die Frauen während ihrer Menstruation spüren, können variieren. Oftmals hilft es aber, sich auf der Couch mit einer Wärmflasche auszuruhen. - Christin Klose/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Jede Frau erlebt ihre Menstruation und damit verbundene Beschwerden unterschiedlich wahr.
  • Neben Stress und Schlafmange spielen oft auch organische Ursachen eine Rolle.
  • Wärme, Ruhe, für manche auch Sport oder Schmerzmittel können Erleichterung schaffen.

Viele Frauen spüren die Anzeichen schon Tage vorher: Es krampft und zieht im Unterleib, man fühlt sich aufgedunsen. Die Begleiterscheinungen der Regelblutung sind manchmal kaum auszuhalten. Doch muss man das überhaupt? Zwei Frauenärztinnen geben Rat.

Eins vorab: Jede Frau nimmt die Menstruation unterschiedlich wahr. Während manche Frauen ihre Regel kaum spürten, seien andere nicht mehr arbeitsfähig, sagt Jekaterina Vasiljeva, leitende Oberärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin.

Sie kennt die zahlreichen Beschwerden ihrer Patientinnen. Krämpfe, Rückenschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder starke Blutungen – die Symptome können variieren.

Prostaglandine stecken hinter den Schmerzen

Dass viele Frauen während ihrer Regelblutung Schmerzen haben, liegt an den sogenannten Prostaglandinen, die als Schmerzbotenstoffe im Körper wirken.

Zum Beispiel setzen sie das Ablösen der Gebärmutterschleimhaut und das Zusammenziehen der dortigen Muskulatur in Gang.

Das kann fiese Krämpfe bedeuten. Aber es gibt Möglichkeiten, die Schmerzen zu lindern. Jede Frau müsse für sich die richtige Methode finden, sagt Vasiljeva.

Ihren Patientinnen empfiehlt sie verschiedene Massnahmen. So können Bewegung und Sport die Durchblutung im Becken verbessern. Wer Magnesium einnimmt, kann die Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur hemmen.

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Wer während seiner Periode von Krämpfen geplagt wird, sollte sich bewegen. Dadurch lassen sich die Beschwerden lindern. - Christin Klose/dpa-tmn

Auch warme Duschen und ein wärmendes Kirschkernkissen können eine Wohltat sein. Aber Vorsicht: Nicht zu heiss, sonst wird die Blutung möglicherweise verstärkt.

Zusätzlich können krampflösende Kräuterteemischungen oder eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn guttun.

Frauenärztin Vasiljeva rät ihren Patientinnen ausserdem, leichte Kost zu sich zu nehmen, um den Darm nicht zu belasten. Genauso lässt man Alkohol und Nikotin während der Regelblutung besser weg.

Rechtzeitig auf die Menstruationsbeschwerden vorbereiten

Wenn nichts mehr hilft, muss oft eine Schmerztablette ihren Job tun. Wirkstoffe wie Ibuprofen, Diclofenac oder Acetylsalicylsäure sorgen dafür, dass der Körper weniger Prostaglandine bildet.

Diese nimmt man am besten schon zwei Tage vor Einsetzen der Regelblutung, rät die Frauenärztin Doris Scharrel. So sei die Wirkung sicherer. Und eine geringere Dosis reicht.

Darum nehmen Frauen die Schmerzen unterschiedlich wahr

«Während die meisten Frauen Menstruationsbeschwerden gut aushalten», sagt Frauenärztin Vasiljeva, «empfindet jede zehnte Frau die Menstruation als sehr unangenehm und fällt im Alltag aus.»

Ihrer Einschätzung nach liegt das daran, dass «jede Frau eine andere Toleranzgrenze hat und Schmerz unterschiedlich empfindet». Bei manchen Frauen können die stärkeren Schmerzen auch organische Ursachen haben, so Vasiljeva.

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Etwa alle vier Wochen wiederholt es sich: Krämpfe während der Periode. Diese lassen sich mit einem Kräutertee lindern. - Monique Wüstenhagen/dpa-tmn

Frauen, die unter Durchblutungsstörungen im kleinen Becken leiden, nehmen die Beschwerden zum Beispiel stärker wahr.

Aber auch die Lage der Gebärmutter ist entscheidend. Ist die zum Beispiel nach hinten gekippt, haben Frauen womöglich zusätzlich Rückenschmerzen.

Genauso können gutartige Veränderungen wie Myome an den Schmerzen schuld sein oder diese verstärken.

Auch Stress und Schlaf wirken sich aus

Auf Regelschmerzen auswirken können sich auch Stress, Müdigkeit oder Schlafmangel. So ist es möglich, dass Frauen die Menstruation in einem Monat unangenehmer empfinden als in einem anderen.

Frauen sollten auf jeden Fall im Blick behalten, ob sich ihre Beschwerden verändern. «Wenn es zunehmende Schmerzen sind», so Vasiljeva, «und die Frau merkt, dass sie ihren Alltag nicht mehr meistern kann, sollte sie zum Arzt gehen.»

Starke Regelschmerzen sollte man beim Arztabklären lassen. Mitunter könnte auch eine Endometriose die Ursache sein, sagt Doris Scharrel.

Sie ist eine der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen. Dabei siedeln sich Gebärmutterschleimhaut-Inseln in der Muskulatur der Gebärmutter und anderen Organen des kleinen Beckens an – und ahmen den Zyklus nach.

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