Per Mausklick aus der Depression

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Deutschland,

Therapie per Videochat? Tatsächlich: Ein neues Programm bietet seit Dezember die Möglichkeit, sich etwa bei Depressionen von seinem Therapeuten online behandeln zu lassen. Doch kann ein Computer wirklich den Therapeuten ersetzen?

depression
Die Depression ist eine Volkskrankheit. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • An Depression erkrankte Menschen können sich neu per Videochat behandeln lassen.
  • Das entsprechende Programm bietet eine Klinik mit Niederlassungen in Deutschland und Grossbritannien an.
  • Das Risiko einer Fehleinschätzung sei vergleichbar mit einer Face-to-Face-Therapie.

Das miese Gefühl einfach wegklicken? Einfacher gesagt als getan: Depressionen, Ängste, Sorgen und Unsicherheit lassen sich vielfach nur schwer therapieren. Umso verblüffender, dass ausgerechnet Online-Therapien Betroffenen aus dem Tief helfen sollen.

Die Schön Klinik, eine private Klinikgruppe mit 23 Standorten in Deutschland und Grossbritannien, bietet neu eine Therapie per Videochat an. Mit der Anwendung haben Patienten mit Depressionen, Essstörungen oder Burnout die Möglichkeit, sich in einer 50-minütigen Sitzung von ihrer vertrauten Umgebung aus behandeln zu lassen. Die Therapie findet dabei über eine geschützte Internet-Plattform statt, die strenge Sicherheitskriterien erfüllt.

Unterstützende Alternative

Online-Therapien sind vergleichbar mit konventionellen Therapien von Angesicht zu Angesicht. So auch das Risiko einer Fehleinschätzung: «Hauptsache, die Grundlage der Psychotherapie ist eine sorgfältige Diagnostik vor Ort», erklärt Iris Hauth, Mitglied im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde, dem «Handelsblatt».

Hierzulande bieten vor allem Universitäten erste professionelle Beratungen via Internet an. Ähnlich wie bei dem Verfahren aus Deutschland kommunizieren Klient der Universität Zürich ausschliesslich schriftlich sowie zeitversetzt über das Internet mit ihren Therapeuten. Dabei werden die meisten Internet-Therapien bislang nur zu Studienzwecken betrieben. Wie die Uni glaubt, sei das therapeutische Novum nicht zwingend ein Nachteil für niedergelassene Ärzten und Psychologen. Wohl eher bieten Online-Therapien eine aussichtsreiche Ergänzung zum bestehende Angebot. Denn oft warten Patienten Wochen oder gar Monate auf einen Therapieplatz. Mit der Möglichkeit einer Online-Behandlung liesse sich solch eine Versorgungslücke von Therapien sogar teils schliessen.


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