Goldener Löwe für Netflix Film Roma am Filmfestival Venedig

«Roma» des Mexikaners Alfonso Cuarón gewinnt am Festival von Venedig. Es ist der erste Goldene Löwe für eine Produktion des Streaming-Anbieters Netflix.

Regisseur Alfonso Cuarón gewinnt den Goldenen Löwen am Filmfestival Venedig. Rechts der ebemfalls aus Mexiko stammende Regisseur Guillermo del Toro, links Schauspieler Christoph Waltz. - EPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Als bester Film am Festival von Venedig wird «Roma» des Mexikaners Alfonso Cuarón geehrt.
  • Damit gewinnt zum ersten Mal eine Netflix-Produktion.
  • Auch für das beste Drehbuch gewinnt ein Netflix-Film einen Goldenen Löwen.

Der Goldene Löwe des Filmfestivals Venedig geht an die Netflix-Produktion «Roma» des Mexikaners Alfonso Cuarón. Es ist der erste Goldene Löwe für eine Produktion des Streaming-Anbieters Netflix.

Cuarón, der zuvor zwei Oscars für das Weltraumdrama «Gravity» gewann, drehte «Roma» ausschliesslich in schwarz-weissen Bildern. Der Film erzählt die Geschichte einer Familie im Mexiko der 1970er Jahre und fokussiert dabei auf die Kindermädchen und Haushälterinnen. Der Regisseur erklärte, das Werk sei eine Hommage an die Frauen, die ihn grosszogen.

Der zweitwichtigste Preis des Festivals, der Grosse Preis der Jury, ging an «The Favourite». Der Grieche Yorgos Lanthimos erzählt darin von den Intrigen am Hof der britischen Queen Anne. Für die Rolle der Königin wurde Hauptdarstellerin Olivia Colman als beste Schauspielerin geehrt.

Noch mehr Netflix

Für die beste Regie wurde der Franzose Jacques Audiard für seinen Western «The Sisters Brothers» ausgezeichnet. Die US-Brüder Ethan und Joel Coen gewannen den Preis für das beste Drehbuch für «The Ballad of Buster Scruggs», ebenfalls eine Netflix-Produktion.

Als besten Schauspieler ehrte die Jury den US-Amerikaner Willem Dafoe. Der 63-Jährige verkörpert in Julian Schnabels «At Eternity's Gate» den berühmten Maler Vincent van Gogh. Gleich zwei Auszeichnungen gab es für «The Nightingale» der Australierin Jennifer Kent. Der Film wurde mit dem Spezialpreis der Jury geehrt.

Die Regisseurin war die einzige Filmemacherin im diesjährigen Wettbewerb. Ihr Hauptdarsteller Baykali Ganambarr gewann ausserdem den Marcello-Mastroianni-Preis für den besten Jungdarsteller. Er spielt in dem Drama einen Aborigine, der unter den britischen Kolonialherren leidet.