Diese Schweizer Täler sind besonders beeindruckend
Naturliebhaber kommen in der Schweiz voll auf ihre Kosten, nicht nur in den Bergen. Wir stellen einige Täler vor, durch die es sich besonders schön wandert.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Tal im Berner Oberland diente als Vorbild für «Bruchtal» in «Der Herr der Ringe».
- Zahlreiche Täler bieten einen einzigartigen Blick in die hiesige Flora und Fauna.
Beim Gedanken an die einzigartige Natur hierzulande denken viele wahrscheinlich zuerst an aussergewöhnliche Berglandschaften. Doch wo viele Berge sind, da gibt’s auch viele Täler.
Diese bieten ein faszinierendes Panorama, das sie vor allem für Wanderfreunde zu beliebten Ausflugszielen macht.
Wir stellen eine Auswahl an besonders beeindruckenden Tälern in der Schweiz vor.
Vallon de Nant, Waadt
Umgeben von steilen Berggipfeln und dichten Wäldern erstreckt sich das Vallon de Nant in den Westalpen, unweit der Gemeinde Bex. Streckenweise durchzogen wird es vom Bergbach Avançon de Nant. Das Tal ist Teil des Naturschutzgebiets «Parc naturel régional Gruyère Pays-d’Enhaut».
Hier gelten strenge Schutzmassnahmen, um die natürliche Flora und Fauna zu erhalten. Das macht die Gegend zu einem bedeutsamen Rückzugsort für die heimische Tier- und Pflanzenwelt.
Einen Einblick in die Vielfalt der Pflanzenwelt bekommen Besucher in dem 1891 angelegten Alpengarten «Thomasia» in Le Pont de Nant.
Weisstannental, St. Gallen
Abgeschiedenheit, unberührte Landschaft, hübsche Bergdörfer: Das Weisstannental in der Ostschweiz ist ein verstecktes Juwel abseits der touristischen Pfade. Die Region verbindet die ursprüngliche Naturlandschaft mit alpiner Lebensweise. Die authentische Atmosphäre ist auch auf den zahlreichen Wanderwege mit abwechslungsreichen Routen spürbar.
Wasserfälle gibt es hier genauso zu entdecken wie Bergwiesen und kleine Almen. Und wer Glück hat, bekommt vielleicht auch einen Steinbock, ein Murmeltier oder einen Adler zu Gesicht.
Lauterbrunnental, Berner Oberland
Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch bietet das Lauterbrunnental im Berner Oberland. Das Hochtal imponiert mit abfallenden Felswänden, satten Alpenwiesen, ursprünglichen Dörfern – und einer enormen Anzahl an Wasserfällen. Ganze 72 grosse und kleine Kaskaden stürzen sich hier von den Bergen in die Tiefe hinab. Sie sind bei Wanderungen ständige Wegbegleiter.
Diese Gegend ist so zauberhaft, dass sie sogar in der Weltliteratur verewigt wurde. Den britischen Schriftsteller J.R.R. Tolkien inspirierte das Lauterbrunnental in seinem Buch «Der Herr der Ringe» zu seiner Elbensiedlung «Bruchtal».
Kaltbrunnental, Baselland und Solothurn
Westlich von Grellingen, zwischen dem Chessiloch bis zur Meltinger Brücke zieht sich das Kaltbrunnental. Allein die hiesigen emporragenden Felswände machen das Gebiet sehenswert.
Spannend ist aber auch, dass sich hier auf vergleichsweise kleinem Raum viele Besonderheiten der Karstlandschaft zeigen. Ein einzigartiges Höhlensystem gehört dazu. In die Tiefe verschwindende Bäche, die an anderer Stelle wieder hervorsprudeln.
Ein «Karstlehrpfad» des lokalen Höhlenforschervereins erläutert die typischen Wasserwege in der Gegend und informiert über die ansässige Tierwelt.
Val Calnègia, Tessin
Fast wie aus der Zeit gefallen wirkt im Kanton Tessin das nur fussläufig erreichbare Hochtal Val Calnègia. Es findet sich unweit des schmucken Dorfes Foroglio, oft Startpunkt für Wanderungen. Oberhalb des tosenden Wasserfalls aus dem Bergbach Calnègia liegt dieses ursprünglich anmutende Seitental des Val Bavona.
Beim Wandern schweift der Blick über riesige Felswände und bleibt an der Steinbogenbrücke Puntid oder den Splüis hängen. Diese originalen Felsbauten dienten den Einheimischen einst als Unterschlupf – wie auf dem Foto die Splüi Bèla.
Unterhalb der gewaltigen Granitplatte finden sich ein Wohnzimmer und ein natürlicher Stall. Noch bis 1987 wurde sie von einem Alphierten und seiner Herde bewohnt und benutzt.