Donald Trump lebt nach Wahl noch gefährlicher

Während des Wahlkampfs gab es mehrere Attentatsversuche auf Donald Trump. Als Präsident wird er noch mehr zur Zielscheibe, erhält allerdings auch mehr Schutz.

Trump Sekunden nach dem versuchten Attentat am 13. Juli in Butler, Pennsylvania. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Trump wurde im Wahlkampf zweimal ein Attentat versucht.
  • Als Präsident der USA nimmt das Risiko von weiteren Versuchen zu.
  • Allerdings stehen Trump auch mehr Sicherheitsmassnahmen zu, sagt ein Terrorexperte.

Die US-Wahlen waren vor allem eines: turbulent. Dafür sorgte nicht nur der Status der USA als Weltmacht, sondern auch die zunehmende Polarisierung zwischen links und rechts.

Donald Trump sorgte während des Wahlkampfs für viele Schlagzeilen. Eine gewagte Aussage hier, ein Foto in McDonalds-Schürze da – und insbesondere: Schüsse, danach Trump mit Blut im Gesicht und erhobener Faust.

Gleich zweimal wurde die Öffentlichkeit Zeuge eines versuchten Attentats. Beide konnten durch Sicherheitskräfte verhindert werden – wenn auch nur haarscharf.

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Die Zeiten des Wahlkampfs sind nun vorbei. Doch was bedeutet das für Trumps Anschlagsrisiko?

Feinde von Donald Trump kommen aus verschiedensten Lagern

Dieses ist nun sogar erhöht, warnt der österreichische Terrorismusexperte Nicolas Stockhammer.

«Einerseits ist eine herausragende politische Figur wie ein US-Präsident immer ein Ziel», so Stockhammer. Andererseits polarisiere Donald Trump stark. Somit ziehe er gleichzeitig eine hohe Sympathie bei seinen Anhängern, aber auch starke Antipathie bei seinen Gegnern auf sich.

Die Folge: Laut Stockhammer gibt es verschiedenste Personen und Kollektive, die an einem Anschlag auf Trump interessiert sein könnten.

«Eine Möglichkeit sind selbst-radikalisierte Einzeltäter, die beispielsweise berühmt werden wollen oder psychische Defizite haben», sagt Stockhammer.

Es sei aber auch ein ideologisches Motiv denkbar – sowohl von links aussen als auch von der extremen Rechten. Ausserdem gebe es von ausserhalb Amerikas Staaten und Organisationen, die ein Interesse an einem Attentat auf Trump hätten.

«Sicherheitsbehörden haben ihre Hausaufgaben gemacht»

Mit dem Präsidentenamt bestehe allerdings auch ein höheres Potenzial für Schutzmassnahmen, erklärt Stockhammer.

«Die US-Sicherheitsbehörden werden ihre Hausaufgaben gemacht haben.» Heisst: Sie werden wissen, welche Personen und Gruppen besonders im Auge behalten werden müssen.

Nicolas Stockhammer ist Politikwissenschaftler mit Fokus auf Sicherheitspolitik. - nicolasstockhammer.at

Trump wird das Amt des Präsidenten erst im Januar übernehmen. Stockhammer geht jedoch davon aus, dass die Sicherheitsmassnahmen bereits jetzt verstärkt werden.