Donald Trump: Das sind Ziele und Versprechen

Peter Müller
Peter Müller

USA,

Weniger Rechte für LGBTQ+, ein Porno-Verbot und weniger Steuern. Das sind Donald Trumps Ziele für seine Präsidentschaft ab 2025.

Donald Trump zeigt mit Finger
Verschärfungen der Einwanderungspolitik und ein Verbot von Pornografie: Donald Trump hat klare Vorstellungen davon, was er in seiner Präsidentschaft von 2025 bis 2029 umsetzen will. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump wird von 2025 bis 2029 erneut Präsident der Vereinigten Staaten.
  • Seine Ziele sind klar: Verschärfung der Einwanderungspolitik und sogar ein Porno-Verbot.
  • Auch die Steuern sollen während seiner Amtszeit massiv gesenkt werden.

Donald Trump kehrt ins Weisse Haus zurück. Der 45. und nun auch 47. Präsident der Vereinigten Staaten hat einen bemerkenswerten Wahlsieg errungen.

Trotz zahlreicher Kontroversen und Gerichtsverfahren konnte er die US-Wahlen 2024 für sich entscheiden.

Trumps politischer Werdegang ist einzigartig. Vom Immobilienmogul zum Präsidenten, sein Lebenslauf liest sich wie ein amerikanischer Traum. Nun steht er vor seiner zweiten Amtszeit, die am 20. Januar 2025 beginnt.

Bereits während seiner Präsidentschaft von 2017 bis 2021 setzte Trump vieles rigoros um. 2020 hatte er bei den Wahlen gegen Joe Biden das Nachsehen. Doch schon bald hält er das Zepter der US-Regierung wieder in der Hand.

Doch was möchte er umsetzen? Vom Porno-Verbot über eine Verschärfung der Einwanderungspolitik bis hin zu Steuersenkungen ist alles dabei. Auch sollen die Rechte der LGBTQ+ eingeschränkt werden.

Weniger Steuern als wirtschaftliches Ziel

Die Wirtschaft steht im Zentrum von Trumps Agenda. Wie «BBC» berichtet, verspricht er, die Inflation zu bekämpfen. Er plant umfangreiche Steuersenkungen und will Steuern auf Trinkgelder und Sozialversicherungszahlungen abschaffen.

Trumps Wirtschaftspolitik ist ambitioniert. Er möchte die Unternehmenssteuern weiter senken, von 21 auf 15 Prozent. Dies könnte Unternehmen entlasten, aber auch das Staatsdefizit erhöhen.

Ein Kernpunkt seiner Wirtschaftspolitik sind Zölle. Trump plant, wie «Al Jazeera» meldet, Zölle von 10 bis 20 Prozent auf die meisten Importe zu erheben. Für chinesische Waren könnten sie sogar 60 Prozent betragen.

Trumps-Sieg hatte bereits kurz nach seiner Wahl Anfang November 2024 Auswirkungen auf die Börse.

Pornografie-Verbot: Gefängnisstrafen für Produzenten und Darsteller

Das geplante Pornografieverbot sorgt für Aufsehen. So fordert das «Project 2025» ein umfassendes Verbot pornografischer Inhalte.

Die Konsequenzen wären weitreichend: Produzenten und Verbreiter von Pornografie müssten mit Gefängnisstrafen rechnen. Auch Darstellerinnen und Darstellern würde eine Gefängnisstrafe drohen.

Auch Pädagogen und Bibliothekare, die solche Inhalte zugänglich machen, sollen als Sexualstraftäter registriert werden. Die Pornoindustrie reagiert alarmiert auf diese Pläne. Sie hat eine Werbekampagne im Wert von 100'000 Dollar gestartet, um vor den möglichen Folgen zu warnen.

Pornografie Coronavirus Sucht
Die Produktion von pornografischen Inhalten soll strafbar werden. - dpa

Der Politik-Entwurf richtet sich durchs Band nach konservativen Werten. Der Zugang zu Abtreibung soll beispielsweise noch mehr erschwert werden. Ein Hauptziel ist «die Wiederherstellung der Familie als Kernstück des amerikanischen Lebens und Schutz unserer Kinder».

Angesichts von Trumps Vergangenheit mit dem Erotik-Model Stormy Daniels ist die Forderung nach einem Pornografie-Verbot besonders brisant.

Einwanderungspolitik soll verschärft werden

Trumps Haltung zur Einwanderung bleibt hart. Er verspricht laut «BBC» das «grösste Abschiebeprogramm in der amerikanischen Geschichte». Dies könnte Millionen von Menschen betreffen.

Der Bau der Grenzmauer zu Mexiko soll fortgesetzt werden. Trump will auch das «Remain in Mexico»-Programm wiedereinführen. Asylsuchende müssten dann in Mexiko auf ihre Verfahren warten. 2021 führte heftiger Regen dazu, dass Trumps Grenzmauer auseinanderfiel.

Diese Pläne sind umstritten. Kritiker warnen vor humanitären Folgen und wirtschaftlichen Auswirkungen. Viele Branchen sind auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen.

Mexiko
Arbeiter an einer Mauer an der Grenze zwischen Mexiko und den USA. - Keystone

Keine Bundesgelder für Schulen als Teil neuer Bildungspolitik

Im Bildungsbereich plant Trump radikale Änderungen. Wie «19th News» berichtet, will er das Bildungsministerium abschaffen. Er sieht sich als Verfechter der freien Schulwahl.

Trump verspricht, Bundesgelder für Schulen zu streichen, die «Gender-Ideologie» oder kritische Rassentheorie lehren. Dies könnte die Lehrpläne vieler Schulen stark beeinflussen.

Besonders trans Schüler könnten von Trumps Politik betroffen sein. Er plant, ihre Teilnahme an Schulsportwettbewerben einzuschränken.

Klimapolitik: Weniger tun für die Umwelt

Trumps Klimapolitik steht im Gegensatz zu der seines Vorgängers. Er plant, wie «BBC» meldet, Umweltvorschriften abzubauen und die fossile Energieproduktion zu steigern.

Der Präsident will die Ölförderung ausweiten, auch in geschützten Gebieten wie der Arktis. Er argumentiert, dies würde die Energiekosten senken.

Kritiker warnen vor den Folgen für den Klimaschutz. Trumps Politik könnte die globalen Bemühungen zur Reduzierung von Treibhausgasen untergraben. Auch der US-Klimachef John Podesta warnte vor einer Kehrtwende.

Aussenpolitik: Ukraine-Krieg soll sofort beendet werden

In der Aussenpolitik verspricht Trump schnelle Lösungen. Er behauptet, den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden zu können. Details zu seinem Plan nennt er nicht.

Trump kritisiert die finanzielle Unterstützung der Ukraine durch die USA. Er plädiert für einen Rückzug aus internationalen Konflikten.

Trump und Selenskyj werden sich nun doch treffen - in New York. (Archivbild)
Donald Trump und Selensky in New York. - Evan Vucci/AP/dpa

Diese Haltung könnte die globale Rolle der USA verändern. Kritiker befürchten, dass sie Russland und anderen Mächten mehr Spielraum geben könnte.

Gesellschaftspolitik: Weniger Rechte für LGBTQ+

In gesellschaftspolitischen Fragen bleibt Trump konservativ. Wie «19th News» berichtet, will er Gesetze zum Schutz von LGBTQ+-Rechten zurückdrehen.

Er plant, geschlechtsangleichende Behandlungen für Minderjährige zu verbieten. Auch will er Bidens Erweiterung des Titels IX zum Schutz von Transgender-Studenten rückgängig machen.

LGBTQ+-Supporter Supreme Court
Ein LGBTQ+-Supporter vor dem Superem Court in den USA. - keystone

Diese Pläne stossen auf heftigen Widerstand von Bürgerrechtsgruppen. Sie warnen vor Diskriminierung und gesundheitlichen Risiken für betroffene Jugendliche.

Experten warnen: Wirtschaftspolitik mit desaströsen Folgen

Experten sehen Trumps Agenda kritisch. Ökonomen warnen vor den Folgen seiner Wirtschaftspolitik. Gary Hufbauer vom Peterson Institute for International Economics sagt gegenüber «Al Jazeera»: «Trumps Zölle könnten zu erheblichen Störungen im globalen Handelssystem führen.»

Politikwissenschaftler befürchten eine Schwächung demokratischer Institutionen. Historiker sehen Parallelen zu autoritären Bewegungen. Soziologen warnen vor zunehmender gesellschaftlicher Spaltung.

Umweltexperten sind alarmiert. Sie befürchten, Trumps Klimapolitik könnte jahrelange Fortschritte zunichtemachen. Menschenrechtsaktivisten sorgen sich um den Schutz von Minderheiten.

Die Umsetzung von Trumps Agenda hängt von vielen Faktoren ab. Der Kongress, die Gerichte und die öffentliche Meinung werden eine wichtige Rolle spielen. Die kommenden Jahre versprechen, turbulent und folgenreich zu werden.

Kommentare

User #4670 (nicht angemeldet)

Trumps ehemaliger Justizminister Bill Barr sagte im Juni gegenüber CBS: „Er ist ein vollkommener Narzisst. Und er verhält sich ständig rücksichtslos. Er wird seine eigenen Interessen und die Befriedigung seines Egos immer über alles andere stellen, einschließlich der Interessen des Landes. Unser Land kann für einen so gestörten Mann keine Therapiesitzung sein.“

User #4323 (nicht angemeldet)

Unverständlich, dass dieser Mensch gewählt wurde. Grotesk, dass niemand an seiner Glaubwürdigkeit zweifelt, obwohl es massenhaft Gründe dafür gibt. Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten - aber sicher kein Vorbild.

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