Lastwagen mit Hilfsgütern gehen in Venezuela in Flammen auf

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DPA, Keystone-SDA

Kolumbien,

Mehrere Lastwagen mit Hilfsgütern für die Bevölkerung Venezuelas brannten heute Samstag ab. An der Grenze zu Brasilien wurden zwei Personen getötet.

Venezuela Nicolas Maduro
Demonstranten stehen auf einem ausgebrannten Bus während den Auseinandersetzungen in Venezuela. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sicherheitskräfte beschossen mehrere Lastwagen mit Hilfsgütern und stoppten diese.
  • Drei der Transporte gerieten dabei in Brand.
  • An der Grenze zu Brasilien wurden zwei Personen bei Auseinandersetzungen getötet.

Bei gewaltsamen Zusammenstössen an der Grenze zwischen Venezuela und Brasilien sind nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation mindestens zwei Menschen getötet worden, darunter ein 14-jähriger Junge.

Beide seien durch Schüsse der venezolanischen Armee in Santa Elena de Uairén gestorben, sagte der Sprecher von Foro Penal, Olnar Ortíz, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. 31 weitere Menschen seien verletzt worden.

Lastwagen mit Hilfsgütern gestoppt

Vier Lastwagen mit Hilfsgütern für die notleidende Bevölkerung Venezuelas haben am Samstag auf einer Brücke nahe dem kolumbianischen Grenzort Ureña eine Barriere durchbrochen.

Sicherheitskräfte des Staatschefs Nicolás Maduro beschossen den Konvoi und den sie zu Fuss begleitenden Menschen daraufhin mit Tränengas und Gummigeschossen. Rund 100 Menschen wurden dabei verletzt, wie CNN en Español unter Berufung auf örtliche Kliniken berichtete.

Die Lastwagen passierten nur eine erste Barriere in der Mitte der Grenzbrücke Francisco de Paula Santander, dann wurden sie auf venezolanischer Seite von den Sicherheitskräften angehalten. Drei der Lastwagen gerieten Berichten zufolge aus zunächst ungeklärter Ursache in Brand.

Auseinandersetzungen mit der Polizei

Hunderte Demonstranten, überwiegend lokale Anwohner, protestieren in Ureña an der Grenze zu Kolumbien gegen die von Maduro verfügte Schliessung der Übergänge. Sie zündeten Autoreifen an und bewarfen die Polizei mit Steinen. Mindestens 20 Menschen wurden bei den Zusammenstößen verletzt, wie der Sender Radio Caracol meldete.

In Venezuela herrscht ein schwerer Notstand in der Lebensmittel- und Medikamentenzulieferung. Venezuelas selbst ernannter Interimspräsident Juan Guaidó hat den Bürgern die Lieferung von Hilfsgütern versprochen, sie sollen über Kolumbien und Brasilien eingeführt werden.

Die Übergänge sind aber auf Geheiss der sozialistischen Regierung blockiert. Nach Ansicht Maduros hat die Hilfsgüteraktion seines Kontrahenten Guaidó das Ziel, eine militärische Intervention und den Sturz der Regierung einzuleiten. Er bezeichnete Guaidó als «Clown, Hampelmann, und eine Marionette des US-Imperialismus».

Maduro brach als Reaktion die diplomatischen Beziehungen zum Nachbarland ab. Es sei nicht zu tolerieren, dass sich Kolumbien für eine Aggression gegen Venezuela hergebe, sagte er bei einer Massenkundgebung vor Anhängern in Caracas.

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