Ende des Sicherheitsalarms vor Columbine-Jahrestag
Kurz vor dem 20. Jahrestag des Schulmassakers von Columbine haben Gewaltandrohungen gegen Schulen im US-Bundesstaat Colorado für Alarm gesorgt.
Das Wichtigste in Kürze
- 18-Jährige nach Drohungen gegen Schulen in Colorado tot aufgefunden.
Eine bewaffnete 18-Jährige, die hinter den Drohungen gesteckt haben soll, wurde dann jedoch am Mittwoch nahe der Grossstadt Denver tot aufgefunden. Vermutlich nahm sie sich das Leben. Es bestehe «keine Bedrohung für die Gemeinde mehr», teilte die Bundespolizei FBI mit.
Wegen der Drohungen waren alle Schulen im Grossraum Denver, darunter die Columbine High School im Vorort Littleton, am Mittwoch geschlossen worden. Betroffen waren rund eine halbe Million Schüler. Bereits am Vortag waren die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden. Schüler und Lehrer durften zeitweise ihre Klassen nicht verlassen.
Die Behörden hatten die 18-Jährige als «äusserst gefährlich» und ihre Drohungen als «glaubwürdig» bezeichnet. Nach ihr wurde massiv gefahndet.
Der Polizeichef von Denver und Umgebung, Jeff Shrader, teilte nun mit, die junge Frau sei an einer Schussverletzung gestorben, die sie sich offenbar selbst zugefügt habe. Laut Medienberichten wurde ihre Leiche am Fusse des Mount Evans nahe Denver entdeckt.
Die 18-Jährige war am Montag von Miami im Bundesstaat Florida nach Denver gereist. Gleich nach ihrer Ankunft am Flughafen von Denver fuhr sie nach Angaben der Ermittler nach Littleton und kaufte in einem Laden eine Waffe und Munition. Zuletzt lebend gesehen wurde die 18-Jährige in den Gebirgsausläufern im Umfeld der Stadt.
Der FBI-Ermittler Dean Phillips berichtete, die Frau habe in der Vergangenheit Äusserungen gemacht haben, die eine «Besessenheit» mit dem Columbine-Massaker und den damaligen Tätern zum Ausdruck gebracht hätten. Auch ihre Einträge in den Online-Netzwerken hätten die Alarmglocken läuten lassen.
Einem Bericht des «Miami Herald» zufolge lebte die 18-Jährige in Surfside in Florida. Ihre Eltern hätten sie am Montagabend als vermisst gemeldet. Ihr Vater sagte dem Blatt, er denke, dass sie möglicherweise ein «psychisches Problem» hatte.
Das Waffengeschäft in Littleton beteuerte, die 18-Jährige habe ihre Flinte völlig legal gekauft. «Sie durchlief die gesamte Hintergrundprüfung (...), wir hatten keinerlei Grund zu befürchten, dass sie eine Gefahr für sich selbst oder andere darstellen könnte», erklärte der Laden auf Facebook. Er bedauere das Geschehene sehr, sei aber gleichzeitig froh darüber, dass die Geschichte nicht in einer Tragödie geendet sei.
Beim Angriff auf die Columbine High School am 20. April 1999 hatten zwei Teenager zwölf Mitschüler und einen Lehrer erschossen. Anschliessend begingen sie Suizid. Es handelte es sich damals um das bis dahin schlimmste Schulmassaker der US-Geschichte.
Seither folgten aber noch folgenschwerere Gewalttaten an US-Schulen. So erschoss am Valentinstag des vergangenen Jahres ein 19-Jähriger an einer High School in Parkland in Florida 17 Menschen.