Mittlerer Osten: Deutliche Warnung von Bolton an Teheran

Mittlerer Osten: John Bolton erklärt, dass das amerikanische Militär jederzeit einsatzbereit ist und warnt, dass der Iran niemals Atomwaffen besitzen dürfe.

John Bolton hat am Sonntag eine klare Warnung in Richtung Mittlerer Osten ausgesprochen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • John Bolton warnt: Das US-Militär sei einsatzbereit und das beste der Welt.
  • Seiner Auffassung nach dürfte der Iran niemals Atomwaffen besitzen.
  • Die USA kündigen zudem schärfere Sanktionen an.

US-Sicherheitsberater John Bolton hat am Sonntag eine klare Warnung in Richtung Mittlerer Osten, Teheran ausgesprochen. «Unser Militär ist wieder aufgebaut, neu und jederzeit einsatzbereit, bei weitem das beste der Welt.» Das sagte Bolton bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Jerusalem.

US-Präsident Donald Trump habe einen geplanten Angriff auf den Iran nur «zum gegenwärtigen Zeitpunkt» gestoppt, betonte der US-Sicherheitsberater.

Donald Trump, US-Präsident, spricht mit Reportern auf dem Südrasen vor dem Weissen Haus, bevor er an Bord der Marine One für seine Reise nach Camp David in Maryland geht. Trump kündigte an, dort bei einer Reihe von Treffen und Telefonaten über die Krise mit dem Iran zu beraten. Bereits die derzeitigen Wirtschaftssanktionen hätten den Iran hart getroffen, nun würden «viele weitere» folgen. Der mittlerer Osten werde den USA nach vom Iran destabilisiert. - DPA

Mittlerer Osten wird destabilisiert

Die USA werden laut Bolton weitere scharfe Sanktionen gegen den Iran verhängen. «Der Iran darf nie Atomwaffen haben», sagte Bolton. Die Führung in Teheran dementiert Vorwürfe, sie strebe nach dem Bau einer Atombombe.

Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat der Iran die Auflagen des Wiener Atomabkommens bislang nicht verletzt. Das Abkommen soll den Bau einer iranischen Atombombe verhindern.

Bolton warf dem Iran auch eine Destabilisierung der gesamten Mittlerer Osten Region vor. «Weder der Iran noch andere feindliche Akteure sollten die Vorsicht der USA als Schwäche missverstehen», sagte Bolton. «Niemand hat ihnen einen Jagdschein für den Nahen Osten ausgestellt.»

John Bolton, Sicherheitsberater der USA, und Sarah Sanders, Pressesprecherin des Weissen Hauses, stehen während des Treffens von Trump, Präsident der USA mit dem kanadischen Premierminister Trudeau im Weissen Haus. - DPA

Iranische Aggressionen steigen sprunghaft an

Netanjahu sagte: Iranische Aggressionen in der Region seien direkt nach Unterzeichnung des internationalen Atomabkommens 2015 sprunghaft angestiegen. Mit der Aufhebung der Sanktionen kam es nach Darstellung von Netanjahu zu einer «Explosion von Terror und Aggression» Teherans.

«Wer argumentiert, dass die iranischen Aggressionen nach den jüngsten Aktionen begannen, lebt meiner Ansicht nach nicht auf demselben Planeten.» In den Kriegen in Syrien und im Jemen unterstützt der Iran andere Konfliktparteien als die USA.

Benjamin Netanjahu und John Bolton schütteln sich die Hände. - DPA

Bolton möchte bei einem Gipfel in Jerusalem mit Sicherheitsberatern Russlands und Israels über die Regionslage zu beraten. Netanjahu sprach von einem «beispiellosen, historischen Treffen».

Nach Medienberichten soll es dabei um die Lage in Syrien, aber auch die jüngsten Spannungen mit dem Iran gehen. Russland und der Iran unterstützen in Syrien den Machthaber Baschar al-Assad, die USA stehen auf der Seite der Opposition.