Nächste Demokratin fordern Biden-Rückzug

Er sehe Unzufriedenheit nur in der Presse, nicht in der eigenen Partei, sagte Joe Biden im ABC-Interview. Stimmen aus der demokratischen Partei zeichnen aber ein anderes Bild. Und eine weitere Abgeordnete fordert öffentlich und mit Namen den Rückzug des US-Präsidenten.

Angie Craig aus dem wichtigen Swing State Minnesota sagt zu «NBC News», es sei Zeit für Biden, sich zurückzuziehen. Er solle «Platz für eine neue Führungsgeneration» machen. Damit wählt sie vorsichtige Worte – anders als andere Politiker, die anonym bleiben wollten.

«Wir sind dem Untergang geweiht», meint einer, es sei ein «verdammtes Desaster», sagt ein anderer. Die ganze Sache mache ihn traurig, findet ein demokratischer Abgeordneter. Biden sei «völlig realitätsfremd und von der Wahrheit abgeschottet». Dies zeigte sich auch beim Interview, bei dem der Präsident sagte, er glaube den Umfragen nicht.

Auch aus dem Umfeld von hohen Demokraten gibt es Rückzugs-Rufe: Ein Berater sagt, die Spitzenpolitiker seien alle sauer. Viele seien bereit, Biden persönlich zum Rückzug aufzufordern. Doch sie hätten auch eine «Höllenangst» um ihre politische Zukunft.

Es gebe konkrete Gespräche unter den Politikern. Man denke darüber nach, die Bedenken in einem offenen Brief an den Präsidenten kundzutun. Die Beratungen sollen in der nächsten Woche, wenn das Parlament tagt, intensiviert werden.

Ob die Wortmeldungen von Politikern Biden aber dazu bringen können, aus dem Rennen auszusteigen, ist ungewiss. Im Interview wurde er gefragt, ob er sich zurückziehen würde, wenn es viele Spitzendemokraten forderten. Der 81-Jährige antwortete: «Wenn der allmächtige Gott aus dem Himmel käme und mir zum Rückzug riete, würde ich aus dem Rennen aussteigen.»