Russisches Atom-U-Boot soll in Kuba anlegen

Kommende Woche soll ein russisches Atom-U-Boot in Havanna anlegen. Ein Warnsignal an Washington?

Ein russisches Atom-U-Boot. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein russisches Atom-U-Boot sowie drei Marineschiffe legen kommende Woche in Kuba an.
  • Die US-Regierung sieht die Aktion als Warnung nach der Waffen-Freigabe.
  • Kuba will Putin im «Kampf mit dem Westen» unterstützen.

Nur 170 Kilometer trennen Havanna von der US-Stadt Key West in Florida. Kommende Woche soll die Hauptstadt Kubas russisches Kriegsgerät empfangen: Das Atom-U-Boot «Kasan» sowie drei weitere russische Marineschiffe werden in Havanna anlegen.

Vom 12. bis zum 17. Juni sollen die Schiffe in der Hauptstadt stationiert sein. Darunter befinden sich die Raketenfregatte «Admiral Gorschkow», ein Bergungsschlepper sowie ein Öltanker.

«Keine Bedrohung für die Region»

Das kubanische Verteidigungsministerium betonte laut dem «Spiegel» am Donnerstag: «Keines der Schiffe führt Atomwaffen mit sich.» Das U-Boot und die Schiffe stellen «keine Bedrohung für die Region dar».

In Washington sieht man den plötzlichen Aufmarsch an Kriegsgerät jedoch als Reaktion: Vergangene Woche hatte US-Präsident Joe Biden der Ukraine gestattet, amerikanische Waffen im russischen Grenzgebiet einzusetzen. Ein anonym gehaltener US-Regierungsbeamter betitelt die Aktion als Botschaft, welche die USA beunruhigen soll.

Kuba unterstützt «Kampf mit dem Westen bedingungslos»

Kuba zählt als langjähriger Verbündeter Russlands und kritisierte den Angriff auf die Ukraine bisher nicht öffentlich. Im Gegenteil versprach der kubanische Präsident Moskau im April 2023 sogar «Kubas bedingungslose Unterstützung» im «Kampf mit dem Westen». Die Situation erinnert an den Auslöser der Kubakrise im Jahr 1962: Damals wurden sowjetische Atomraketen auf der Insel stationiert, die USA und UdSSR standen zwei Wochen lang vor einem drohenden Atomkrieg.

Neben den USA hatten auch Länder wie Deutschland der Ukraine den Einsatz westlicher Waffen auf russischem Grenzgebiet erlaubt. Zwar betonte Joe Biden am Donnerstag noch einmal, dass diese nicht für Angriffe im russischen Inland genutzt werden dürften. Putin sprach jedoch eine deutliche Drohung aus: Russland könne verschiedene Länder mit russischen Waffen beliefern, welche sich dann gegen westliche Ziele richten würden.