Saudi-Arabien öffnet Luftraum, USA: «Historisches» Signal
Saudi-Arabien erkennt Israel bislang nicht als eigenständigen Staat an, diplomatische Beziehungen zwischen den Ländern gibt es nicht. Aber nun hat Saudi-Arabien ein Zeichen gesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit veränderten Regeln für den Flugverkehr über Saudi-Arabien setzt das Königreich ein Zeichen der Annäherung im belasteten Verhältnis zu Israel.
Die Luftfahrtbehörde des Landes teilte in der Nacht zu Freitag mit, dass der saudische Luftraum künftig «für alle Fluggesellschaften geöffnet wird, die die Voraussetzungen der Behörde für einen Überflug erfüllen». US-Präsident Joe Biden, der gerade auf Staatsbesuch in Israel weilt und am Freitag nach Dschidda in Saudi-Arabien weiterreisen wollte, würdigte den Schritt der saudischen Führung als «historische Entscheidung».
Saudi-Arabien erkennt Israel nicht als Staat an
Israel und Saudi-Arabien unterhalten keine diplomatischen Beziehungen, die Führung in Riad erkennt das Land noch nicht einmal als Staat an. Wohl auch deshalb nimmt die offizielle Mitteilung der saudischen Seite nicht explizit Bezug auf Israel. Die Golfmonarchie erlaubte aber bislang schon die Nutzung ihres Luftraums für Flüge zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Bahrain. Die Golfländer hatten unter Vermittlung der USA 2020 diplomatische Beziehungen zu Israel aufgenommen. Zuvor galt für israelische Flugzeuge ein nahezu komplettes Überflugverbot. Nun scheint das Königreich zu einer weiteren Öffnung bereit.
Das Weisse Haus verbreitete dazu eine Erklärung des Nationalen Sicherheitsberaters Jake Sullivan, in der es heisst: «Präsident Biden begrüsst und lobt die historische Entscheidung der Führung Saudi-Arabiens, den saudischen Luftraum unterschiedslos («without discrimination») für alle zivilen Fluggesellschaften zu öffnen, eine Entscheidung, die auch Flüge nach und von Israel umfasst.» Der Schritt ebne den Weg zu einem «integrierteren, stabilen und sicheren Nahen Osten», was essenziell sei «für die Sicherheit und das Wohlergehen Israels».