UN: Aushungern der Gaza-Bevölkerung ist Kriegsverbrechen
Der UN-Kommissar für Menschenrechte, Volker Türk, warnt vor dem Kollaps der Hilfe in Gaza und möglichen Kriegsverbrechen Israels.

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, warnt vor einem totalen Zusammenbruch der lebenswichtigen Unterstützung im Gazastreifen. Er spricht erneut von möglichen Kriegsverbrechen der israelischen Streitkräfte in dem Küstenstreifen. Wenn das Aushungern der Zivilbevölkerung als Kriegswaffe eingesetzt werde, sei das ein Kriegsverbrechen, ebenso wie alle Formen der kollektiven Bestrafung, teilte Türk mit.
Türk rief die Weltgemeinschaft auf, etwas gegen die humanitäre Katastrophe zu unternehmen. Ob Kriegsverbrechen tatsächlich begangen werden, können nur Gerichte feststellen.
Blockierte Hilfe in Gaza: Spitäler und Bäckereien am Limit
Israel blockiert seit Anfang März Hilfslieferungen in den abgeriegelten Gazastreifen. Den Bäckereien gehen Mehl und Benzin für den Betrieb der Öfen aus; Spitäler haben keine Medikamente und Material für die Wundversorgung mehr. Israel wirft der Terrororganisation Hamas vor, sich Hilfsgüter mit Gewalt angeeignet zu haben und diese zu hohen Preisen an die Zivilbevölkerung zu verkaufen.
Israel hatte erklärt, dass es keine Hilfsgüter zulässt, solange die Hamas nicht alle israelischen Geiseln freilässt. In dem Küstengebiet werden nach israelischen Angaben noch 24 Geiseln festgehalten sowie die Leichen von 35 Entführten. Auslöser des Gaza-Kriegs war der Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel am 7. Oktober 2023.