Wahlkampf

«Schwarzer Nazi»: Wahlkampf-Eklat um Trump-Protegé Robinson

Jasmin Diop
Jasmin Diop

USA,

Der US-Republikaner Mark Robinson will Gouverneur werden. Nun zeigen Recherchen, dass sich der Trump-Protegé auf Pornoseiten als «schwarzer Nazi» bezeichnete.

Mark Robinson schwarzer Nazi
2024 sieht sich der Republikaner Mark Robinson als zukünftiger Gouverneur, zehn Jahre zuvor bezeichnete er sich öffentlich als «schwarzer Nazi». (Archivbild) - Keystone

Bei den US-Wahlen am 5. November wird in elf Bundesstaaten auch über die Vergabe des Amtes als Gouverneur abgestimmt.

schwarzer Nazi Karte USA
Mark Robinson soll sich als «schwarzer Nazi» bezeichnet haben, nun will er Gouverneur des Bundesstaates North Carolina werden. - Open Street Map

Im Bundesstaat North Carolina hat sich in den Vorwahlen der amtierende Vizegouverneur Mark Robinson (56) als Kandidat der Republikaner durchgesetzt. Nun setzen alte Einträge auf einer Pornowebseite den bereits zuvor schwer umstrittenen Afroamerikaner unter Druck.

Mit Klarnamen auf Pornoplattform

Eine investigative Recherche des Senders «CNN» hat Einträge des Republikaners auf einer Pornowebseite aus dem Jahr 2010 zutage gefördert. Auf der Erwachsenenplattform «Nude Africa», die auch ein Forum umfasse, habe sich der Politiker selbst als «schwarzer Nazi!» bezeichnet. Zudem habe er stolz erklärt, «ein Perverser» zu sein und eine Vorliebe für Trans-Pornos zu hegen.

Robinson Frau schwarzer Nazi
Auch Informationen zu seinem Privatleben, die der Nutzer hinter «minisoldr» auf der Pornoplattform öffentlich machte, decken sich mit denen Robinsons. (Archivbild) - Keystone

CNN beschreibt, dass Robinson von 2008 bis 2012 unter dem Nutzernamen «minisoldr» diverse explizite Einträge auf der Plattform gemacht habe. Im zugehörigen Nutzerkonto habe er seinen vollständigen Namen angegeben, ebenso wie eine E-Mail-Adresse, die er nachweislich über Jahre auf diversen Webseiten genutzt habe.

Zudem hätten weitere Analysen der Einträge von «minisoldr» deutliche biografische Parallelen zu Robinson zutage gefördert.

Schwarzer Nazi wünscht sich Sklaverei

Die Journalisten betonen, aufgrund der expliziten Natur lediglich wenige Einträge des Politikers zu zitieren. In einer Diskussion über schwarze Republikaner habe sich Robinson im Oktober 2010 anlasslos mit «I'm a black NAZI!» (dt. «Ich bin ein schwarzer Nazi!») zu Wort gemeldet.

CNN Robinson schwarzer Nazi
CNN förderte die Selbstbeschreibung des Republikaners als schwarzer Nazi zutage. - x.com/@CNN

Im selben Monat habe er sich die Wiedereinführung der Sklaverei gewünscht: «Sklaverei ist nicht schlecht. Manche Menschen müssen Sklaven sein. Ich wünschte, man würde sie (die Sklaverei) wieder einführen. Ich würde sicherlich ein paar kaufen.» 2012 ärgerte er sich offenbar über die Regierung Obama und erklärte, Hitler «dem ganzen Sch**ss in Washington» vorzuziehen.

Mark Robinson in der Kritik

Bereits vor den nun veröffentlichten Recherchen hatte Mark Robinson mit Aussagen für Kontroversen gesorgt. Unter anderem hatte er Trans- und Homosexualität in der Vergangenheit als «Dreck» bezeichnet. Weiterhin wird ihm Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit und die Befürwortung von Gewalt vorgeworfen.

Robinson Trump schwarzer Nazi
Für Donald Trump ist Robinson vielleicht kein «schwarzer Nazi», aber ein «Martin Luther King» auf Steroiden«. (Archivbild) - Keystone

Das Bekanntwerden der mutmasslichen Einträge Robinsons könnte auch Auswirkungen auf den Wahlkampf von Donald Trump haben. Der republikanische Präsidentschaftskandidat hatte sich in der Vergangenheit offensiv hinter den umstrittenen Politiker gestellt. So lobte er ihn unter anderem als «Martin Luther King auf Steroiden».

schwarzer Nazi statement robinson
Mark Robinson bestreitet, sich als schwarzer Nazi bezeicnet zu haben und spricht von einer Lügenkampagne seines demokratischen Konkurrenten. - x.com/markrobinsonNC

Während sich das Trump-Team noch nicht öffentlich zu den Entwicklungen geäussert hat, weist Robinson die Berichte über die Selbstbezeichnung als «schwarzer Nazi» und Weiteres als «Boulevard-Müll» zurück. Er werde sich nicht aus dem Wahlkampf zurückziehen, gab er sich in einem Video in Reaktion auf die CNN-Veröffentlichung kämpferisch.

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Kommentare

User #5424 (nicht angemeldet)

Unter anderem war Jeffrey Epstein Trumps Homie...

User #2736 (nicht angemeldet)

Wieder 4 jahre Mi mi mi? Ich habe popkorn bereit!

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