Symbol der Proteste: Demonstrant in Kolumbien stirbt nach Schüssen
Nach tagelangen Protesten gegen die Regierung in Kolumbien ist ein weiterer Demonstrant ums Leben gekommen. Lucas Villa Vásquez erlag in einem Krankenhaus in Pereira seinen schweren Verletzungen, wie der Fernsehsender Caracol am Dienstag unter Berufung auf seine Familie mitteilte.

Das Wichtigste in Kürze
- Der 37-jährige Yogalehrer sei bei Protesten in der vergangenen Woche von acht Kugeln getroffen worden.
Villa kämpfte in der Klinik in Pereira seit Tagen um sein Leben. Nach dem Angriff wurde er zu einem Symbol der Proteste. In den sozialen Netzwerken kursierte ein Video des Mannes, in dem er auf einer Demonstration ruft: «Sie töten uns in Kolumbien.»
«In tiefer Trauer begleiten wir die Familie Villa nach der Nachricht von Lucas' Tod», schrieb Präsident Iván Duque auf Twitter. «Das ist die Gelegenheit, sich zu vereinen und unsere Ablehnung der Gewalt zu unterstreichen. Die Verantwortlichen wird die volle Härte des Gesetzes treffen.»
Seit fast zwei Wochen kommt es in Kolumbien zu zahlreichen, teilweise von Gewalt überschatteten Protesten. Mehr als 25 Menschen sind nach den jüngsten Angaben der nationalen Ombudsstelle während der Protesttage ums Leben gekommen. Fast alle Toten sind Jugendliche oder junge Erwachsene. Zuerst demonstrierten die Menschen gegen eine umstrittene Steuerreform, die Präsident Duque inzwischen zurückgenommen hat. Die meisten Demonstranten haben nun neue Ziele, wie den Widerstand gegen eine geplante Gesundheitsreform und den Einsatz für den brüchig gewordenen Friedensprozess.