Unicef: Migrantenkinder werden nach Rückkehr häufig ausgegrenzt

Das Leben für Migrantenkinder gestaltet sich nach der Rückkehr in ihr Heimatland als schwierig.

Ein Unicef-Logo vor einem blauen Hintergrund. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Rückkehr von Migrantenkinder in ihr Heimatland ist schwierig.
  • Viele von ihnen erfahren Gewalt oder werden ausgegrenzt.

Migrantenkinder, die die USA oder Mexiko zurück in ihre Herkunftsländer schicken, werden dort einem neuen Unicef-Bericht zufolge häufig ausgegrenzt und mit Gewalt konfrontiert.

Stigmata, psychologischer Stress und wirtschaftliche Not erschwerten es den Kindern, dort wieder Fuss zu fassen, heisst es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Uno-Kinderhilfswerks. Die Vorstellung, man könne Migranten im Kindheitsalter einfach wieder in ihre Gemeinden integrieren, sei zu kurz gegriffen. Das sei viel «komplizierter».

Eltern bezahlen laut Unicef rund 15'000 Dollar, um ein unbegleitetes Kind von einem Schmuggler beispielsweise in die USA bringen zu lassen. Häufig stammen die Kinder aus Honduras, Guatemala und El Salvador.

Arme Familien finanzierten diesen Weg häufig, indem sie ihr weniges Eigentum verkaufen oder Kredite aufnähmen. Die Kinder hätten dann oft kein Zuhause, in das sie zurückkehren könnten, sagte María Cristina Perceval, Unicef-Direktorin für Lateinamerika und die Karibik.

Sie «machen hohe Schulden oder kommen ins Visier von Gangs». Damit steige die Wahrscheinlichkeit, dass diese Kinder den Weg in ein anderes Land erneut auf sich nehmen.

Auch erwachsene Rückkehrer würden nach ihrer Rückkehr stigmatisiert, erläutert der Bericht. Ihnen würde etwa Arbeit verweigert, weil sie «im Versuch scheiterten, die Vereinigten Staaten zu erreichen und dort zu bleiben».