Weisses Haus: Nordkorea hat Waffen an Söldnergruppe Wagner geliefert

Nordkorea hat nach Angaben des Weissen Hauses Waffen an die russische Söldnergruppe Wagner geliefert.

Hauptquartier der Söldnergruppe Wagner in St. Petersburg. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Washington geht von wachsender Rivalität zur russischen Armee aus.

Die Lieferung im vergangenen Monat habe Granaten und Raketen umfasst, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Donnerstag gegenüber Journalisten. Dies sei ein Verstoss gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates. Die USA gingen davon aus, dass Nordkorea «erwägt, weitere Ausrüstung zu liefern».

Die Söldnergruppe Wagner ist an mehreren Kriegsschauplätzen in der Welt tätig und kämpft auch an der Seite Russlands in der Ukraine. Kirby schätzt, dass die Gruppe derzeit rund 50.000 Menschen in der Ukraine stationiert hat. Davon seien 10.000 Söldner und 40.000 aus russischen Gefängnissen Rekrutierte.

Washington werde «in den nächsten Wochen» weitere Massnahmen gegen die Gruppe ergreifen, sagte Kirby. Die USA haben bereits Sanktionen gegen die Organisation verhängt.

Die Vereinigten Staaten gehen Kirby zufolge davon aus, dass die Söldnergruppe künftig zunehmend in Rivalität zur russischen Armee und verschiedenen Ministerien stehen wird. Seit Monaten verlasse sich die russische Armee darauf, dass die Gruppe Wagner Kämpfe in bestimmten Gebieten Donbass im Osten der Ukraine führt. «In einigen Fällen sind russische Offiziere tatsächlich den Befehlen von Wagner unterworfen.»

Die Söldnergruppe um ihren Chef Jewgeni Prigoschin gebe jeden Monat mehr als 100 Millionen US-Dollar (mehr als 94 Millionen Euro) für ihren Einsatz in der Ukraine aus, sagte Kirby. Allerdings seien die Truppen «schlecht ausgerüstet und schlecht ausgebildet». Zudem erlitten sie auf dem Schlachtfeld schwere Verluste.

Die Söldnergruppe Wagner gilt als Russlands «Schattenarmee». Ihre Kämpfer sind neben der Ukraine unter anderem auch in der Zentralafrikanischen Republik im Einsatz. Den Söldnern werden schwere Verstösse gegen Menschenrechte vorgeworfen, darunter Folter und gezielte Tötungen.