Als Menschen wochenlang unter der Erde ausharren mussten
In Thailand ist seit dem 23. Juni eine Jugend-Fussballmannschaft in einer Höhle eingeschlossen. Ein Blick zurück zeigt: Es gab bereits ähnliche Fälle.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit zwei Wochen sind in Thailand Menschen in einer Höhle eingeschlossen.
- Es gab bisher ähnliche Fälle.
- Vor acht Jahren waren in Chile 33 Bergarbeiter 69 Tage lang unter der Erde eingeschlossen.
Zwei Wochen sind die Jugendfussballer in einer Höhle in Thailand eingeschlossen. Es gab mitunter Fälle, in denen Menschen ähnlich lange oder noch länger unter der Erde ausharren mussten.
14 Tage: Im niedersächsischen Lengede werden im Oktober 1963 bei einem Schlammwasser-Einbruch in der Eisenerzgrube «Mathilde» 129 Kumpel verschüttet. Der Grossteil von ihnen kann sich innerhalb eines Tages in Sicherheit bringen. Die Rettung von elf Bergleuten nach zwei Wochen bleibt als «Wunder von Lengede» in Erinnerung. Sie hatten in 62 Meter Tiefe überlebt und wurden mit Dahlbusch-Bomben, einem speziellen Rettungsgerät, geborgen. 29 Bergleute kamen ums Leben.
26 Tage: Nach einer der schwersten Bergwerkskatastrophen kommt Anfang April 1906 ein eingeschlossener Kumpel aus einer Zeche im nordfranzösischen Courrières wieder ans Tageslicht. Wenige Tage zuvor galt schon die Rettung von 13 Bergleuten als Wunder. Sie hatten sich nach einem Grossbrand unter Tage von Sickerwasser und Pferdefleisch ernährt. Bei der Katastrophe starben insgesamt 1099 Arbeiter.
36 Tage: Aus einem eingestürzten Gipsbergwerk nahe der Stadt Linyi in Ostchina werden Ende Januar 2016 vier verschüttete Kumpel mit einer Kapsel durch Zugangstunnel an die Oberfläche gezogen. Die Rettungsteams hatten vier Löcher gebohrt, über die auch Nahrung, Wasser und Kleidung in 220 Metern Tiefe herabgelassen wurden.
42 Tage: Zwei Jugendliche werden im Juni 1998 gerettet, nachdem sie sich in einer steinzeitlichen Höhle bei Guiyang in Südchina verlaufen hatten und zufällig gefunden wurden. Die beiden Mädchen hatten ohne Nahrung überlebt, zwei Begleiter kamen zu Tode. Doch starben auch die Geretteten kurz nach der Bergung unter anderem an Unterernährung.
69 Tage: Im August 2010 werden in einer Mine in Chiles Atacama-Wüste rund 800 Kilometer nördlich der Hauptstadt Santiago 33 Bergleute in etwa 700 Metern Tiefe verschüttet. Die Kumpel können sich in einen Schutzraum retten. Nach 17 Tagen ohne Kontakt nach aussen werden sie über Rohre versorgt. In einer aufwendigen Rettungsaktion gelangen die Bergarbeiter im Oktober mittels einer Kapsel an die Erdoberfläche.