Alstom testet in Holland automatisierte Züge

Der französische Transportkonzern Alstom will dieses Jahr in den Niederlanden führerlose Frachtzüge testen. Diese sollen mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde fahren können.

Die automatisierten Frachtzüge sollen auf einer 150 Kilometer langen Strecke eingesetzt werden. - Keystone

Automatisierte Frachtzüge sollen noch dieses Jahr in den Niederlanden auf einer Strecke zwischen Rotterdam und Deutschland getestet werden. Der neue Prototyp des französischen Transportkonzerns Alstom soll mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde Güter befördern.

Obwohl Automatisierung als Zukunft in der Transportbranche angesehen wird, dürften Züge auch künftig nicht komplett autonom fahren. «Wir bevorzugen es, wenn jemand eingreifen kann», sagt Bahnverkehrsexperte Tony Miles gegenüber «BBC». Die Computersysteme seien noch nicht soweit, bei möglichen Kollisionen rechtzeitig zu intervenieren.

Das Wichtigste in Kürze

  • Automatisierte Frachtzüge sollen noch dieses Jahr in den Niederlanden getestet werden.
  • Sie sollen mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde eine Strecke zwischen Rotterdam und Deutschland befahren.
  • Trotzdem dürfte es noch zwischen 30 und 50 Jahren dauern, bis führerlose Züge europaweit zum Einsatz kommen.

Noch Zukunftsmusik

Zwar gibt es automatisierte Züge schon auf kürzeren Strecken. Doch der Experte glaubt, dass führerlose Züge erst in 30 bis 50 Jahren europaweit eingesetzt werden. Das liege daran, dass die Entwicklung eines automatischen Signalisierungssystems sehr viel Zeit in Anspruch nehme.

Die Südostbahn plant einen ersten Test mit führerlosen Zügen nächstes Jahr. Diese sollen im Toggenburg ohne Passagiere verkehren. Auch die Rhätische Bahn liebäugelt beim Autoverlad im Vereinatunnel mit einem ersten Schritt in Richtung Automatisierung. Komplett führerlos wären diese Züge zumindest vorerst nicht. Das Gleiche gilt für eine allfällige Automatisierung des SBB-Verkehrs im Gotthrad-Basistunnel (2019).