Börsengang: Saudi Aramco legt Preisspanne um acht Franken fest
Saudi Aramco geht den womöglich grössten Börsengang jemals. Das Börsendebüt hilft Saudi-Arabien dabei, weniger abhängig vom Öl- und Gasgeschäft zu werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Saudi Aramco geht den womöglich grössten Börsengang aller Zeiten.
- Der Ölkonzern möchte etwa drei Milliarden Anteile verkaufen.
Anleger hatten bisher eher zurückhaltend auf den lang geplanten Börsengang des Ölkonzerns Saudi Aramco geblickt. Nun macht der saudische Energieriese Ernst mit dem Gang aufs Parkett. Es könnte ein neues Rekorddebüt werden.
Beim Börsengang hat der saudische Ölriese Aramco die Preisspanne seiner Aktien zwischen 30 und 32 Riyal festgelegt. Dies entspricht einer Spanne zwischen 7,92 und 8,45 Schweizer Franken.
Saudi Aramco könnte den grössten Börsengang jemals gehen
Aramco will 1,5 Prozent oder etwa drei Milliarden seiner Anteile verkaufen, teilte das Unternehmen gestern Sonntag mit. Damit könnte Aramco bis zu 25,6 Milliarden Dollar (derzeit rund 25,4 Mrd CHF) einnehmen. Derzeit wird der grösste Börsengang von der chinesische Handelsplattform Alibaba mit Einnahmen von 25 Milliarden Dollar gehalten.
Der endgültige Preis soll am 5. Dezember festgelegt werden. Es wird erwartet, dass die Aramco-Aktien einige Tage später erstmals an der saudi-arabischen Wertpapierbörse Tadawul gehandelt werden.
Ein internationales Angebot soll im Jahr 2020 oder 2021 folgen. Der Gang aufs Parkett war ursprünglich schon vergangenes Jahr geplant gewesen und dann mehrfach verschoben worden.
Saudi Aramco hat einen Wert von etwa 1,6 Billion Dollar
Von der ursprünglich erhofften Bewertung des Staatskonzerns von mehr als zwei Billion Dollar scheint Saudi-Arabien sich inzwischen entfernt zu haben. Analysten sprachen nach Festlegung der Preisspanne am Sonntag von einer Bewertung des Unternehmens zwischen 1,6 und 1,71 Billion Dollar.
Aramco wurde 1933 als California-Arabian Standard Oil Company gegründet. 1988 verwandelte die saudische Regierung die Firma unter dem Namen Saudi Arabian Oil Company oder Saudi Aramco in einen Staatskonzern. Sitz ist Dhahran im Osten Saudi-Arabiens.
Ende 2018 waren die nachgewiesenen Erdölvorkommen Aramcos nach eigener Aussage fünfmal grösser als die der fünf grossen internationalen Ölkonzerne gemeinsam. Bei den Ölkonzernen handelt es sich um ExxonMobil, Shell, BP, Chevron und Total.
Saudi-Arabien möchte unabhängiger vom Öl- und Gasgeschäft werden
Mit den erhofften Milliarden-Einnahmen aus dem Börsengang will sich das Königreich unabhängiger vom Öl- und Gasgeschäft machen. Das Geld soll in andere Wirtschaftszweige investiert werden. Der Plan ist Teil der sogenannten «Vision 2030» von Kronprinz Mohammed bin Salman, dem faktischen Herrscher Saudi-Arabiens.