20 Firmen verantwortlich für Drittel aller CO2-Emissionen
Gemäss einer neuen Studie sind nur 20 Firmen für mehr als einen Drittel aller menschengemachten CO2-Emissionen verantwortlich. Viele davon sind in Staatsbesitz.
Das Wichtigste in Kürze
- Von den 20 grössten CO2-Verursachern sind 12 Staatskonzerne.
- Die Hälfte der seit 1751 emittierten CO2-Emissionen sind seit 1990 entstanden.
Es sind Zahlen, die aufhorchen lassen: Für 35 Prozent der seit 1965 vom Menschen gemachten CO2-Emissionen sind nur 20 Firmen verantwortlich. Dies zeigt eine neue Studie des US-amerikanischen Climate Accountability Institute.
An der Spitze der Liste befindet sich der staatliche Ölkonzern Saudi Aramco. Gemäss der Untersuchung war der Konzern zwischen 1965 und 2017 für den Ausstoss von 59 Milliarden Tonnen CO2 verantwortlich. Dies entspricht 4,4 Prozent der in diesem Zeitraum ausgestossenen menschgemachten Gesamtmenge CO2.
Zweitgrösser Verschmutzer ist ein Öl- und Gaskonzern: Die Chevron Corporation aus Kalifornien. Sie ist für 43 Milliarden Tonnen CO2 verantwortlich. Fast gleich hoch ist die CO2-Belastung des russischen Staatskonzerns Gazprom.
Mehr Staatskonzerne
Staatskonzerne machen die Mehrheit der Liste aus. Nur acht der zwölf grössten Verschmutzer sind in privater Hand.
«Obwohl Konsumenten und Firmen schlussendlich das CO2 emittieren, fokussiert sich unsere Untersuchung auf die Produzenten der fossilen Energien», sagt Studienautor Richard Heede. «Sie haben Öl und Gas den Konsumenten verkauft, im Wissen, dass damit die Klimakrise befeuert wird.»
Das Institut hat das Jahr 1965 als Ausgangspunkt gewählt, weil die Wissenschaft damals den Einfluss von fossilen Energien auf das Klima erstmals festgestellt hat.
Firmen weisen Verantwortung von sich
Brisant: Die Untersuchung zeigt auch, dass die Hälfte der seit 1751 emittierten CO2-Emissionen seit 1990 entstanden sind. Gemäss der Studie sind zehn Prozent der Emissionen bei Herstellung und Transport fossiler Brennstoffe entstanden sind.
Der britische «Guardian» hat alle 20 Firmen für eine Stellungnahme kontaktiert. Nur sieben haben geantwortet. Einige meinten, sie wären nicht dafür verantwortlich, wie ihre Produkte eingesetzt würden. Den Vorwurf, die Klimawissenschaftler ignoriert zu haben, wurde von mehreren Konzernen zurückgewiesen.
