Trumps 100-Tage-Bilanz: Dekrete, Spaltung und Unsicherheit
Donald Trumps zweite Amtszeit hat die ersten 100 Tage hinter sich gebracht. Der US-Präsident regiert mit Dekreten und umstrittenen Entscheidungen.

Donald Trump hat in seinen ersten 100 Tagen als Präsident eine Rekordzahl an Dekreten erlassen. Kein US-Präsident vor ihm hat so viele Anordnungen unterschrieben.
Die Dekrete betreffen zentrale Bereiche wie Einwanderung, Bildung und Wirtschaft. Kritiker werfen Trump vor, die Gewaltenteilung auszuhöhlen und am Kongress vorbei zu regieren, wie die «Tagesschau» meldet.

Juristische Klagen gegen seine exekutiven Befugnisse sind die Folge. Anwalt Louis Clark warnt im Interview mit der «Tagesschau» vor einer möglichen Beseitigung des Gleichgewichts der Kräfte.
Radikale Ansätze bei Migration und Bildung
Donald Trumps Einwanderungspolitik ist besonders restriktiv. Das «Remain in Mexico»-Programm wurde reaktiviert, die Grenzmauer weiter ausgebaut und das Militär verstärkt eingesetzt.
Regierungsangaben zufolge sanken dadurch illegale Grenzübertritte um 90 Prozent. Die Massnahmen stossen jedoch auf Kritik von Menschenrechtsorganisationen und Teilen der Bevölkerung.

Auch in der Bildungspolitik setzt Trump neue Akzente. Fördergelder für Universitäten wurden eingefroren, während Programme für Künstliche Intelligenz und berufliche Ausbildung gefördert werden, wie die «Tagesschau» berichtet.
Wirtschaftliche Erwartungen und Realität
Trump hatte einen wirtschaftlichen Aufschwung versprochen. Nach 100 Tagen zeigt sich laut «Tagesschau» jedoch, dass nur elf Prozent der Amerikaner eine Verbesserung spüren.
Mehr als die Hälfte der Befragten sieht ihre wirtschaftliche Lage demnach verschlechtert. Besonders der Zick-Zack-Kurs bei Zöllen wird von Experten als problematisch eingeschätzt.
Der S&P-500-Index ist seit Trumps Amtsantritt etwa acht Prozent im Minus. Damit erlebt die US-Börse den schwächsten Start seit 1974, wie das Portal «e-fundresearch» berichtet.
Frieden binnen 24 Stunden?
Trump versprach, den Krieg in der Ukraine schnell zu beenden. Im Mai 2023 kündigte er an, innerhalb von 24 Stunden Frieden zu schaffen, wie «DW» berichtet.

Die Realität sieht anders aus: Der Krieg dauert an, und Trump musste erkennen, dass eine rasche Lösung nicht möglich ist, so «DW». Die USA arbeiten ohne enge Abstimmung mit Verbündeten und machten Russland weitreichende Zugeständnisse.
Gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj musste sich Trump zu ausgesetzten Militärhilfen positionieren. Er kritisierte zudem Kiew für das Festhalten an der Krim, wie «DW» meldet.
Trumps Zustimmung sinkt
Die Zustimmung der US-Bürger zu Donald Trump liegt nach 100 Tagen bei etwa 39 Prozent. Das ist ein Minus von elf Prozentpunkten seit der Wahl, wie die «Tagesschau» berichtet.

Vor allem junge Menschen und hispanische Amerikaner zeigen sich enttäuscht. Laut einer Umfrage von «CNN» bewerten viele US-Bürger seine Bilanz kritisch.
Internationale Beobachter sehen in Trumps Politik einen Rückfall in das Recht des Stärkeren. Die Unsicherheit in der internationalen Zusammenarbeit wächst, wie das «Inforadio» berichtet.
Börse, Konsum und gesellschaftliche Spaltung
Die Unsicherheit rund um Strafzölle und Massenentlassungen verunsichert Investoren. Der S&P 500 erlebt eine der schnellsten Korrekturen seit 1929, wie «e-fundresearch» berichtet.
Viele Amerikaner empfinden den Einkauf weiterhin als teuer. Ein Wocheneinkauf für zwei Personen könne leicht über 150 US-Dollar (rund 137 Franken) kosten, wie «DW» meldet.
Experten sehen die USA nach 100 Tagen Trumps in einer Phase tiefer gesellschaftlicher Spaltung. Die Bilanz bleibt umstritten, während Debatten über Trumps Kurs weiter anhalten.