Chile will am Boom von Netflix, Spotify und Co. mitverdienen

Künftig will Chile am Boom von nicht ansässigen Internetdiensten mitverdienen. Betroffen sind dabei unter anderem Netflix, Airbnb oder Spotify.

Chiles Präsident Sebastián Piñera bei einem Treffen mit dem Präsidenten Panamas, Juan Carlos Varela. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Kreditkartenzahlungen soll in Chile zukünftig eine Steuer von zehn Prozent gelten.
  • Betroffen sind unter anderem die nicht ansässigen Internetdienste von Netflix und Spotify.

Chile will künftig am Boom von Internetdiensten mitverdienen, die nicht in dem südamerikanischen Land ansässig sind und deshalb dort keine Gewinne versteuern müssen. Auf Kreditkartenzahlungen an Unternehmen wie den US-Streamingdienst Netflix, die Handelsplattform Amazon oder den Unterkunftsvermittler Airbnb soll deshalb nach dem Willen der chilenischen Regierung eine Steuer in Höhe von zehn Prozent gelten, wie Finanzminister Felipe Larrain am Mittwoch sagte.

Die Abgabe, über die nun im Parlament in Santiago debattiert werden muss, soll demnach auch den Streamingdienst Spotify umfassen. Ausgenommen sind hingegen Fahrdienstvermittler wie Uber oder Cabify, die in Chile als illegal betrachtet werden, obwohl sie sich zeitgleich grosser Beliebtheit bei vielen Nutzern erfreuen.

Der Aufstieg von Internetkonzernen, die ihre Angebote international zur Verfügung stellen, hat in zahlreichen Ländern zu Debatten über deren Besteuerung geführt. In Chile müssten die Unternehmen ihre Gewinne versteuern und eine Umsatzsteuer von 19 Prozent bezahlen – sofern sie dort ansässig sind.