Dutzende Tote nach Angriffen in Dschabalia

Bei israelischen Angriffen auf Dschabalia im Norden des Gazastreifens sind laut palästinensischen Berichten zahlreiche Menschen getötet worden.

Ausgebrannter Armeebus nach Anschlag in Damaskus. (Archivbild) - SANA/AFP

Mindestens 47 Palästinenser wurden seit dem Morgen getötet, hiess es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Darunter soll demnach auch ein palästinensischer Journalist sein. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee äusserte sich bislang nicht zu den Berichten.

Laut dem von der Hamas kontrollierten palästinensischen Zivilschutz können Helfer derzeit nicht alle Opfer erreichen.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete 15 Tote in der Stadt bei einem einzelnen israelischen Angriff. Dieser soll dem Bericht zufolge auf den Hof eines Krankenhauses gezielt haben. Getroffen worden seien dort auch Zelte von Vertriebenen. Die Angaben liessen sich ebenfalls nicht unabhängig überprüfen.

Schwere Kämpfe und humanitäre Krise

Die Armee teilte auf Anfrage mit, den Bericht zu prüfen. Israels Armee kämpfe den fünften Tag in Folge in der Gegend, hiess es aus Sicherheitskreisen sowie medizinischen Kreisen im Gazastreifen.

«Kein Ende der Hölle», schrieb der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, auf X über die Lage im Norden des Küstengebiets. «Mindestens 400'000 Menschen sind in dem Gebiet eingeschlossen.» Der derzeitige Einsatz gefährde auch die Impfkampagne gegen das Poliovirus, warnte Lazzarini.

Israels Armee hatte vor einigen Tagen einen Vorstoss mit Bodentruppen in den Norden des Gazastreifens begonnen. Die Hamas habe versucht, sich im Gebiet von Dschabalia neu zu gruppieren, so das Militär.

Laut medizinischen Kreisen im Gazastreifen sollen im gesamten Gebiet seit dem Morgen rund 60 Menschen bei Kämpfen und Angriffen ums Leben gekommen sein.