Frist für Lufthansa läuft ab

Die Lufthansa muss um die Übernahme grosser Teile von Air Berlin bangen. Die EU-Kommission hat starke Kartellbedenken und könnte den Deal platzen lassen. In Brüssel läuft ein Poker mit hohem Einsatz.

Die Lufthansa bangt um die Übernahme von Air Berlin. - Keystone

Im Kartellpoker um die Überreste von Air Berlin läuft in der Nacht zum Freitag die Frist für Zugeständnisse der Lufthansa ab. Bis Mitternacht kann der Dax-Konzern bei der EU-Kommission noch Vorschläge einreichen, wie nach der geplanten Übernahme der Air-Berlin-Teilgesellschaften Niki und LGW eine mögliche marktbeherrschende Stellung verhindert werden könnte.

Die Kommission muss eine erste vorläufige Entscheidung bis zum 7. Dezember fällen, kann aber auch eine vertiefte Prüfung des Übernahmeantrags verfügen. In Berlin sollte am Donnerstagnachmittag ein Krisentreffen unter Vermittlung des Bundeswirtschaftsministeriums stattfinden.

In den vergangenen Tagen hatte es in Brüssel intensive Gespräche gegeben, bei denen deutlich wurde, dass die Kommission insbesondere die Übernahme des nicht insolventen Ferienfliegers Niki kritisch sieht. Die Lufthansa kann versuchen, der EU-Behörde mit Zugeständnissen entgegenzukommen, indem sie beispielsweise auf einzelnen Strecken Flugrechte an Konkurrenten abgibt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Air-Berlin-Deal von Lufthansa ist noch nicht in trockenen Tüchern.
  • Die EU-Kommission hat Kartellbedenken. Der Deal könnte deshalb platzen.