Für den Kampf gegen Drogen lässt Duterte Köpfe rollen

Der Kampf gegen Drogen hat sich der Staatschef der Philippinen auf die Fahne geschrieben. Über 5000 Menschen starben bisher dabei.

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte gestikuliert im Präsidentenpalast. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zum Amtsantritt nahm Präsident Rodrigo Duterte den Anti-Drogen-Kampf auf.
  • Bisher sind deshalb 5000 Menschen getötet worden.

Auf den Philippinen sind offiziellen Angaben zufolge bisher mehr als 5000 Menschen in dem Anti-Drogen-Kampf unter Präsident Rodrigo Duterte getötet worden.

Zwischen dem 1. Juli 2016, dem Tag nach Dutertes Amtsantritt, und Ende November diesen Jahres habe es mehr als 115'000 Einsätze gegen mutmassliche Drogendealer und Konsumenten illegaler Drogen gegeben, teilte die Anti-Drogen-Behörde des südostasiatischen Inselstaates heute Dienstag mit. Dabei seien 5050 Menschen wegen Widerstands gegen ihre Festnahme ums Leben gekommen. Kritiker weltweit werfen Duterte vor, mutmassliche Drogendealer und -konsumenten ohne Prozess ermorden zu lassen.

Auch Ausländer sind nicht sicher

Mehr als 164'000 Verdächtige wurden der Behörde zufolge im selben Zeitraum festgenommen. Darunter waren auch mehr als 150 Ausländer, unter anderem aus den USA, Kanada, Grossbritannien, Südkorea, China, Taiwan und Hongkong.

Der Kampf gegen illegale Drogenaktivitäten gehört zu Dutertes wichtigsten politischen Themen. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag (ICC) hatte die Philippinen im Februar darüber unterrichtet, dass er wegen des Vorwurfs der illegalen Tötungen Vorermittlungen aufnimmt. Die Philippinen haben sich im März vom ICC zurückgezogen.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch vermutet, dass mindestens 12'000 Menschen Dutertes Feldzug gegen illegale Drogen zum Opfer gefallen sein könnten. Dabei stützt sie sich auf Schätzungen örtlicher Aktivisten sowie kirchlicher Gruppen.