Israel findet weiteren Hisbollah Angriffstunnel

Israels Armee hat einen unterirdischen Gang über die Grenze gefunden. Im vergangenen Monat wurden bereits fünf ähnliche Tunnel entdeckt.

Ein Polizeibeamter steht an der Grenze Israels. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israels Armee hat einen weiteren Angriffstunnel der Hisbollah-Miliz gefunden.
  • Es soll keine weiteren Tunnel über die Grenze Israels zum Libanon geben.

Israel hat nach Angaben des Militärs einen weiteren Angriffstunnel der libanesischen Hisbollah-Miliz im Grenzgebiet gefunden. Armeesprecher Jonathan Conricus sagte am Sonntag: «Nach unseren Geheimdienstinformationen gibt es jetzt keine weiteren Angriffstunnel, die die Grenze zwischen dem Libanon und Israel überqueren.» Man werde den am Samstag entdeckten Tunnel in den kommenden Tagen zerstören.

Im vergangenen Monat hatte Israel bereits fünf ähnliche Tunnel gefunden und einen Einsatz zur Zerstörung der unterirdischen Gänge eingeleitet.

55 Meter tief

Der nun entdeckte Tunnel sei der bislang längste, sagte Conricus. Auf libanesischem Gebiet sei er 800 Meter lang und führe mehrere Dutzend Meter auf israelisches Gebiet. Er verlaufe 55 Meter tief unter der Erde und sei mit Strom und einer Belüftungsanlage sowie mit Schienen zum Abtransport von Bauschutt ausgestattet. Der Eingang auf libanesischer Seite liege in einem Privathaus in einem schiitischen Dorf.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte die Tunnel als «kriegerischen Akt» der Hisbollah gegen sein Land eingestuft. Die libanesische Armee unternehme nichts gegen die pro-iranische Miliz, kritisierte er.

Die UN-Friedenstruppen im Libanon (Unifil) hatten im Dezember die Existenz der Tunnel nahe der blauen Linie – der internationalen Grenze – bestätigt. Sie stellten einen Verstoss gegen die UN-Resolution 1701 dar, teilte Unifil mit. Mit der Resolution war der Libanonkrieg 2006 beendet worden.

Die Blauhelme der Unifil überwachen seit 1978 das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Gegenwärtig sind gut 10'000 UN-Soldaten an dem Einsatz beteiligt. Auch die Bundeswehr ist mit mehr als hundert Soldaten dabei.