Kein Kontakt zu Mitarbeitern von UN-Hilfswerk im Gazastreifen

Der Kontakt zu den Mitarbeitern des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA ist unterbrochen. Generalkommissar Philippe Lazzarini ist besorgt um sein Team.

Japan will Zahlungen an das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA wieder aufnehmen. - keystone

Nach dem Ausfall der Internet- und Kommunikationsdienste im Gazastreifen ist auch der Kontakt zu den Mitarbeitern des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA abgebrochen. Er habe zur «grossen Mehrheit» seines Teams keinen Kontakt, teilte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini am Samstag mit. «Das macht mich ausserordentlich besorgt um Kollegen und ihre Familien.» Er hoffe ernsthaft, dass seine Nachricht die Kolleginnen und Kollegen erreiche.

Den Ausfall der Kommunikationsdienste seit Freitagabend bezeichnete Lazzarini als «einen weiteren Versuch, die humanitäre Antwort für die Zivilisten im Gazastreifen» zu behindern.

Das Hilfswerk werde sich davon aber nicht entmutigen lassen. «Wir werden unsere humanitäre Pflicht erfüllen, auch im Angesicht dieser beispiellosen Herausforderungen.» UNRWA sei dem Schutz der etwa 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen weiterhin verpflichtet. «Sie sind das Angesicht der Menschlichkeit während einer ihrer dunkelsten Stunden», sagte er an die Mitarbeiter gerichtet.

Forderung einer humanitären Feuerpause

Lazzarini hatte angesichts der Blockade des Gazastreifens durch Israel schon vorher vor noch deutlich mehr Todesopfern wegen ausbleibender Hilfslieferungen gewarnt und eine humanitäre Feuerpause gefordert. «Wir können diese menschliche Tragödie nicht mehr ignorieren», sagte Lazzarini, und sprach von einer «Hölle auf Erden».

Die Versorgungslage im Gazastreifen war schon vor Kriegsbeginn sehr schlecht und hat sich durch die laufenden Kämpfe noch verschlimmert. Fast die Hälfte der 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen sind Kinder und Jugendliche.