Kolumbiens Präsident fordert Regierungswechsel in Venezuela
Mindestens 2,3 Millionen Venezolaner haben ihr Land verlassen. Davon haben sich rund 800'000 in Kolumbien niedergelassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr venezolanische Flüchtlinge lassen sich in Kolumbien nieder.
- Der kolumbianische Präsident fordert ein Ende der Diktatur im Nachbarland.
Angesichts Hunderttausender Flüchtlinge aus Venezuela hat Kolumbiens Präsident Iván Duque einen Regierungswechsel im Nachbarland gefordert. «Solange die Diktatur nicht endet, wird auch die Migration nicht aufhören», sagte der Staatschef in einem am Freitag veröffentlichten Interview der britischen Rundfunkanstalt BBC. «Wir müssen das Regime isolieren und freie Wahlen fordern, damit die Menschen wieder Hoffnung schöpfen und in den kommenden Jahren nach Venezuela zurückkehren.»
Südamerika erlebt derzeit die wohl grösste Flüchtlingskrise seiner Geschichte. Mindestens 2,3 Millionen Venezolaner haben das Land bereits verlassen. Über 800'000 haben sich in Kolumbien niedergelassen. Präsident Duque will die Flüchtlinge weiterhin aufnehmen, bittet für die Versorgung der Menschen aber um internationale Unterstützung.
Venezuela leidet unter einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise. Aus Devisenmangel kann das einst reiche Land kaum noch Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs importieren. Präsident Nicolás Maduro hat das von der Opposition dominierte Parlament entmachtet, viele Oppositionelle sitzen in Haft. Seine umstrittene Wiederwahl im Mai wurde von vielen Staaten nicht anerkannt.