Kopftuchzwang: Iran will hart gegen Demonstrantinnen vorgehen

Als Protest gegen den Kopftuchzwang im Iran nehmen immer wieder Frauen ihre Kopftücher ab. Eine Bewegung, die dem Land gar nicht gefällt. Deshalb will die iranische Staatsanwaltschaft künftig härter gegen die Demonstrantinnen vorgehen.

Weitere Proteste von Aktivistinnen gegen das Kopftuch-Gebot im Iran. - Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Aktivistinnen protestierten in Teheran gegen die Kopftuch-Pflicht für Frauen.
  • Nun will die iranische Staatsanwaltschaft härter gegen die Demonstrantinnen vorgehen.

Die iranische Staatsanwaltschaft will hart gegen die wachsende Zahl der «Anti-Kopftuch-Demonstrantinnen» durchgreifen. «Das Kopftuch in der Öffentlichkeit abzunehmen ist gegen das Gesetz und die islamische Pflicht und daher eine eindeutige Straftat», sagte Teherans Staatsanwalt Abbas Dschafar Dolatabadi am Mittwoch. Er bestätigte, dass mindestens eine Demonstrantin festgenommen und eingesperrt worden sei. Die Staatsanwaltschaft werde diesbezüglich «ihre Pflicht konsequent erfüllen», warnte Dolatabadi nach Angaben der Nachrichtenagentur Ilna.

Verschwörung des Auslands

Als Protest gegen den Kopftuchzwang im Iran nehmen immer wieder Frauen auf den Strassen ihre Kopftücher ab und hängen sie als Fahne an einen Stock. Bis jetzt sollen ein Dutzend Frauen an der Aktion teilgenommen haben. Für den Staat werden die «Anti-Kopftuch-Proteste» in Teheran und anderen Städten allmählich zu einem ernsten Problem.

Generalstaatsanwalt Mohamed-Dschafar Montaseri bezeichnete die neuen Protestaktionen als eine weitere Verschwörung des Auslands gegen den Iran. «Diese bedeutungslosen Aktionen werden von naiven Frauen durchgeführt und ihre Bilder werden dann im Auftrag unserer Feinde in die sozialen Medien gestellt», sagte er am Mittwoch. Die Bilder sollten dem internationalen Image der islamischen Republik schaden.