Kreuzfahrtschiff «Artania» vor Westaustralien ist in der Kritik

Im Hafen von Fremantle liegt derzeit das Kreuzfahrtschiff «Artania». Australische Behörden fordern, dass es schnellstmöglich wieder verschwinden soll.

Das deutsche Kreuzfahrtschiff «MS Artania» liegt im Hafen von Fremantle. Foto: Richard Wainwright/AAP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Kreuzfahrtschiff eines deutschen Reiseveranstalters liegt vor Australien.
  • Es hatte mehrere Corona-Infizierte an Bord.
  • Australische Behörden fordern, dass die «Artania» schnell verschwinden soll.

Noch immer liegt vor Australien das Kreuzfahrtschiff eines deutschen Reiseveranstalters, das mehrere Corona-Infizierte an Bord hatte. Nun fordern australische Behörden, dass die «Artania» schnellstmöglich von dort verschwinden solle.

Der Regierungschef des Bundesstaates Westaustralien, Mark McGowan, sagte am Mittwoch: Er wolle nicht, dass die «Artania» andere Schiffe anziehe, nur weil sie im Hafen von Fremantle habe anlegen dürfen. Sie müsse schnellstmöglich nach Deutschland zurückfahren. «Ich habe den australischen Grenzschutz angewiesen, das Schiff auf den Weg zu bringen.»

Das Kreuzfahrtschiff «MS Artania». Foto: -/Phoenix Reisen/dpa - dpa-infocom GmbH

Nach Angaben der Hafenbehörde soll das Schiff am Freitag ablegen. Die Crew der «Artania» habe den australischen Behörden zufolge um einen Aufschub um zwei weitere Wochen gebeten. Unter anderem sollte dieser einer gründliche Reinigung des Schiffes dienen.

Reiseveranstalter bestätigt Ablegung nicht

Eine Sprecherin des Bonner Reiseveranstalters Phoenix wollte diese Angaben am Mittwoch nicht bestätigen. «Wir stehen in Verhandlungen mit den australischen Behörden. Es gibt vielfältige Pläne und Optionen, aber noch nichts davon ist konkret», sagte sie auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Das deutsche Kreuzfahrtschiff «MS Artania» liegt im Hafen von Fremantle in Australien. - dpa

Das Schiff hatte vergangene Woche mit Dutzenden Coronavirus-Infizierten an Bord in Fremantle südlich von Perth angelegt. Nach Angaben des Reiseveranstalters vom Mittwoch befinden sich 23 am Coronavirus erkrankte Passagiere und 13 Crewmitglieder in australischen Krankenhäusern. Ausserdem würden zwei weitere Passagiere wegen anderer akuter Erkrankungen dort behandelt.

Der Grossteil der mehr als 800 Passagiere war am Sonntag nach Deutschland ausgeflogen worden. Auf dem Kreuzfahrtschiff «Artania», bekannt aus der ARD-Dokuserie «Verrückt nach Meer», befänden sich derzeit nach die Besatzung. Weitere 16 Passagiere, die nicht fliegen wollten, seien auch noch an Bord, sagte die Phoenix-Sprecherin.