Lamborghini bis VW-Käfer: Mexiko versteigert Autos von Drogenbossen

Die mexikanische Regierung versteigert eine ganz spezielle Autoflotte mit zwielichtigen Vorbesitzern. Das Geld soll Dörfer im armen Bundesstaat Guerrero gehen.

Am kommenden Sonntag kommen bei einer Auktion von Drogenkartellen beschlagnahmte Fahrzeuge unter den Hammer. Im Angebot sind 82 Autos. Dabei sind zum Beispiel ein VW-Käfer zum Startpreis von 10 000 Pesos (470 Euro) zu haben.

Oder auch ein Lamborghini Murciélago ab 1,47 Millionen Peso (69 000 Euro). Im Angebot sind auch gepanzerte Geländewagen aus dem Fuhrpark des Präsidialamts. Sowie von Verbrechersyndikaten beschlagnahmte Autos der Marken Mercedes Benz, BMW und Porsche.

«Alles, was wir beschlagnahmen, soll den Menschen zugute kommen», sagte der linksnationalistische Präsident Andrés Manuel López Obrador am Dienstag. Die Einnahmen der Aktion seien für Dörfer im armen Bundesstaat Guerrero bestimmt.

Später sind auch noch Versteigerungen von Immobilien und Schmuck geplant. Ausserdem will López Obrador den Präsidentenflieger und die Hubschrauber-Flotte der Regierung verkaufen. Kritiker werfen dem Präsidenten wegen seiner zur Schau getragenen Bescheidenheit Populismus vor.

López Obrador hatte vor Kurzem versprochen, ein «Robin-Hood-Institut» werde dem Volk das Diebesgut der Verbrecher und Korrupten zurückgeben. Tatsächlich wickelt nun eine bereits bestehende Unterabteilung des Finanzministeriums die Versteigerung der beschlagnahmten Güter ab.

Das organisierte Verbrechen hat Mexiko fest im Griff. Teile des Landes werden von mächtigen Drogenkartellen kontrolliert, Korruption ist weit verbreitet. Sicherheitsexperten raten seit langem, verstärkt die Finanzstrukturen der Verbrechersyndikate ins Visier zu nehmen. Dies sei effizienter als Jag auf die Kartellbosse zu machen.

Den Lamborghini Murciélago eines mexikanischen Drogenbosses gibt es ab 1,47 Millionen Peso (69 000 Euro). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mexiko versteigert verschiedene beschlagnahmte Autos.
  • Das spezielle: Diese gehörten zuvor Drogenbossen.
  • Das Geld soll an arme Bundesstaaten gehen.