Mehr Flüchtlinge benutzen Maghreb-Route
Migranten aus Tunesien, Algerien, Marokko und Westsahara nutzen wieder vermehrt den Weg über das Mittelmeer um nach Europa zu kommen. Dies belegen die neuen Frontex-Zahlen.
Insgesamt registrierte Frontex im September 13 900 illegale Grenzübertritte über die vier zentralen Migrationsrouten in die EU - das zentrale, das westliche und das östliche Mittelmeer sowie die Westbalkan-Route. Zwischen Januar und Ende September waren es 156 000.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Mittelmeer ist eine bevorzugte Route um nach Europa zu kommen.
- Die Westbalkan-Route gehört ebenfalls zu den zentralen Migrationsrouten in die EU.
- In Spanien verdoppelte sich die Zahl der Ankömmlinge, verglichen zum Vorjahr.
Es machen sich mehr Migranten aus den Maghreb-Staaten über das Mittelmeer auf den Weg nach Europa. Dieser Trend zeigen neue Frontex-Zahlen. Zwar kamen im September mit rund 5600 insgesamt wieder deutlich weniger Migranten in Italien an als im Vorjahresmonat, teilte die EU-Grenzschutzagentur am Mittwoch in Warschau mit. Die Zahl der Ankünfte aus Algerien und Tunesien nehme aber zu, weshalb die Zahl der Ankünfte im September höher gewesen sei als im August. Migranten setzten demzufolge auch von der Türkei aus nach Italien über. Das könnte auch erklären, warum in der vergangenen Woche die Zahl der Ankünfte fast durchgängig höher lag als in der Vergleichswoche im Oktober 2016, wie aus Zahlen des italienischen Innenministeriums hervorgeht.
Vor allem in Spanien nahm die Zahl der Ankömmlinge zu. In den ersten neun Monaten erreichten fast 14 800 Menschen das Land - mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Sie gaben an, aus Marokko, Algerien und von der Elfenbeinküste zu kommen.