Neuseelands Regierung will Waffengesetze nach Anschlag verschärfen
Die neuseeländische Regierung will als Reaktion auf die Moschee-Anschläge von Christchurch die Waffengesetze verschärfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Premierministerin erwägt Verbot halbautomatischer Waffen.
Der Attentäter habe die fünf Tatwaffen legal erworben, nachdem er im November 2017 einen Waffenschein erhalten habe, sagte Premierministerin Jacinda Ardern am Samstag (Ortszeit) in Wellington. Zwar müssten die Umstände der Vergabe des Waffenscheins noch geprüft werden, sagte Ardern. «Aber eines kann ich jetzt schon sagen: Unsere Waffengesetze werden geändert.»
Weiter sagte die Premierministerin: «Allein anhand der Tatsache, dass dieser Mensch einen Waffenschein bekam und Waffen dieses Kalibers kaufen konnte, werden viele Menschen Änderungen verlangen, und ich werde mich dafür einsetzen.»
Der rechtsextremistische Attentäter hatte am Freitag bei Überfällen auf zwei Moscheen in Christchurch 49 Menschen getötet. Zum Einsatz kamen dabei auch zwei halbautomatische Waffen, mit denen Schützen besonders schnell viele Menschen töten können. Premierministerin Ardern sagte, sie werde prüfen, solche Waffen ganz verbieten zu lassen.
Ardern bestätigte zudem, dass der Attentäter bislang nicht im Visier der neuseeländischen Sicherheitsbehörden gewesen sei, obwohl er sich im Internet extremistisch geäussert hatte. Es werde geprüft, ob der Mann den Behörden früher hätte auffallen müssen, sagte Ardern.
In Neuseeland kann jeder Bürger über 16 Jahren einen Waffenschein erhalten, wenn er zuvor einen Sicherheitskurs durchlaufen hat. Mit dem Schein können dann rechtmässig Waffen erworben werden.