Pro-iranische Milizen im Irak drohen US-Truppen mit Angriffen

Die Spannungen zwischen den USA und pro-iranischen Milizen wachsen weiter an. Die Milizen drohen mit weiteren Angriffen auf US-Truppen.

US-Soldaten falten im Militärstützpunkt Scania ihre Flagge zusammen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Pro-iranische Milizen drohen im Irak stationierten US-Truppen mit weiteren Angriffen.
  • Die USA hat sich laut der Hisbollah-Miliz nicht aus dem Irak zurückgezogen.
  • Bei einem US-Raketenangriff im Januar wurde ein iranischen Top-General getötet.

Trotz des US-Abzugs von irakischen Militärstützpunkten drohen pro-iranische Milizen Washington mit weiteren Angriffen. Die US-Truppen seien nicht wirklich aus dem Irak abgezogen, sondern nur an sicherere Orte verlegt worden, sagte der Sprecher der Miliz Kataib Hisbollah, Mohammed Muhi, der Deutschen Presse-Agentur.

Hisbollah-Kämpfer (auf dem Fahrzeug) werden von Unterstützer der Miliz angefeuert. (Archivbild) - Keystone

«Wir werden sie weiter angreifen, wo immer sie sind, denn wir sind der Meinung, dass sie illegal im Irak sind. Wir warnen die amerikanischen Kräfte vor jeglicher Aggression gegen das irakische Volk.»

USA-Raketenangriff tötet iranischen Top-General

Die im Irak stationierten US-Truppen unterstützen die irakische Armee im Kampf gegen die Terrormiliz Islamscher Staat (IS). Doch seit Wochen wachsen die Spannungen zwischen ihnen und pro-iranischen bewaffneten Gruppen. Die USA hatten im Januar bei einem Raketenangriff den iranischen Top-General Qassem Soleimani und den hohen irakischen Milizenanführer Abu Mahdi al-Muhandis getötet.

Der getötete iranische General Qasem Soleimani. - Keystone

Milizen drohen mit Vergeltung

Kataib Hisbollah und anderen Milizen drohten Washington danach mit Vergeltung. Immer wieder schlagen Raketen auf Stützpunkten ein, die die USA nutzen. Dabei starben in diesem Monat unter anderem zwei amerikanische Soldaten und eine britische Soldatin.

Die US haben sich in diesem Monat von drei Basen im Irak zurückgezogen. Am Sonntag verliessen sie den Militärstützpunkt K1 nahe der Stadt Kirkuk im Nordirak. Zuvor hatten sie bereits die Stützpunkte Al-Kaim nahe der irakisch-syrischen Grenze und die Basis Kajara West an die Iraker übergeben.

«Dieser seit langem geplante Schritt wurde mit der irakischen Regierung abgestimmt», schrieb Bündnis-Sprecher Myles Caggins bei Twitter. Die Soldaten der Koalition würden den Kampf gegen den IS von «weniger Orten» mit «weniger Gesichtern» unterstützen.