Saudi-Arabien lässt Krise mit Kanada weiter eskalieren

Saudi-Arabien lässt die medizinische Behandlung von seinen Staatsbürgern in Kanada stoppen. Sie sollen in anderen Ländern behandelt werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Saudi-Arabische Staatsbürger sollen in Kanada nicht mehr medizinisch behandelt werden.
  • Sie sollen von Spitälern in anderen Ländern aufgenommen werden.

Zudem liess die Regierung über den ihr nahestanden TV-Sender «Al-Arabiya» verkünden, dass auch die etwa 15'000 saudi-arabischen Studenten in Kanada ihr Studium woanders weiterführen müssten. Der Handel wurde auf Eis gelegt und die Flüge der staatlichen Fluggesellschaft Saudia nach Toronto eingestellt.

Das Vorgehen Saudi-Arabiens wird von Beobachtern als Versuch gesehen, andere Länder von der Kritik gegenüber dem Land abzuschrecken. Westliche Regierungen schwiegen zu der Krise bislang, während die arabischen Staaten sich auf die Seite Saudi-Arabiens stellten.

Chrystia Freeland, Aussenministerin von Kanada, spricht zu Journalisten. - dpa

Saudi-Arabien lässt die diplomatische Krise mit Kanada weiter eskalieren. Die medizinische Behandlung von saudi-arabischen Staatsbürgern in Kanada sei gestoppt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Spa am Mittwoch. Die Patienten würden von Spitälern in anderen Ländern aufgenommen.

Auslöser der Verwerfungen zwischen beiden Ländern war ein kritischer Tweet der kanadischen Aussenministerin Chrystia Freeland vom Donnerstag zur Festnahme von Menschenrechtsaktivisten in Saudi-Arabien. Riad reagierte ungewöhnlich harsch, wies den kanadischen Botschafter aus und zog seinen Botschafter aus Ottawa zurück.