Türkei wirft Israel «Verbrechen gegen Menschlichkeit» vor
Der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu hat Israel «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» vorgeworfen. Die Mitglieder der Organisation für Islamische Kooperation rief er zur Unterstützung der Palästinenser auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitagabend findet ein Sondergipfel der Organisation für Islamische Kooperation statt.
- Im Vorfeld hat der türkische Aussenminister Israel des Verbrechens gegen die Menschlichkeit bezichtigt.
- Erdogan hat zu einer Grossdemonstration in Istanbul gegen das israelische Vorgehen in Gaza aufgerufen.
Vor dem Sondergipfel islamischer Staaten in Istanbul zur Gewalt im Gazastreifen hat der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu Israel «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» vorgeworfen. «Es ist schon längst an der Zeit, Israels Politik der Besatzung, Gewalt und Grausamkeit ein Ende zu setzen», sagte Cavusoglu am Freitag beim Aussenministertreffen vor dem Gipfel.
Die Mitgliedsstaaten der Organisation für Islamische Kooperation (OIC) rief Cavusoglu zur Geschlossenheit in der Frage und zur Unterstützung der Palästinenser auf. «Ich verfluche einmal mehr das brutale Massaker in Palästina.» Der vom türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan einberufene OIC-Sondergipfel beginnt am Abend (19.00 Uhr Ortszeit/18.00 Uhr MESZ). Die Türkei hat derzeit den OIC-Vorsitz inne.
Der iranische Präsident Hassan Ruhani sagte vor seiner Abreise nach Istanbul: «Das OIC-Treffen in Istanbul ist eine gute Gelegenheit für die islamische Welt, die Verbrechen des zionistischen Regimes und der USA gegen die Palästinenser zu verurteilen. Die Unterstützung für Palästina und Al-Kuds (Jerusalem) ist gleichzeitig auch die Verteidigung islamischer Werte weltweit.» Vor dem OIC-Gipfel in Istanbul hat Erdogan für den Nachmittag zu einer Grossdemonstration in Istanbul gegen das israelische Vorgehen in Gaza aufgerufen.
Ruhani fügte hinzu, die USA hätten mit der umstrittenen Verlegung ihrer Botschaft nach Jerusalem «gegen alle internationalen Regeln» verstossen. «Dieser Schritt schürt den Hass in der Region gegen die Amerikaner nur noch mehr.»