UN: Massive Finanzierungslücken bei Kosten für Klimaanpassung
Kurz vor der Weltklimakonferenz COP29 warnt das UN-Umweltprogramm UNEP vor einer grossen Finanzierungslücke für die Klimaanpassung.
Das Wichtigste in Kürze
Wenige Tage vor Beginn der Weltklimakonferenz COP29 in Aserbaidschan warnt das UN-Umweltprogramm (UNEP) vor einer massiven Finanzierungslücke für die Anpassung an den Klimawandel.
Es sei extrem wichtig, ausreichende Mittel für die Anpassung bereitzustellen, betonte Paul Watkiss, einer der Autoren des diesjährigen «Adaptation Gap Report». Denn es sei wesentlich teurer, für Verluste und Schäden durch klimabedingte Ereignisse aufkommen zu müssen, als vorbeugende Massnahmen zu finanzieren, so Watkiss.
Anpassungsfinanzierung für Entwicklungsländer steigt
Geberländer bewegten sich durchaus in die richtige Richtung: Die Anpassungsfinanzierung für Entwicklungsländer sei von 22 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 auf 28 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 gestiegen. Das Ziel, die Anpassungsfinanzierung bis 2025 auf mindestens 38 Milliarden US-Dollar aufzustocken, könne noch erreicht werden, heisst es in dem Bericht.
Dennoch müsse es viel schneller mehr Geld geben, betonten die Autoren. Der Betrag, der für eine Anpassung an den Klimawandel jährlich benötigt wird – insbesondere in Entwicklungsländern – beträgt nach UNEP-Berechnungen zwischen 187 und 359 Milliarden US-Dollar. Deutschland gehört neben Frankreich, Grossbritannien, Japan und den Vereinigten Staaten zu den grössten Gebern für internationale Klimafinanzierung.
Bislang oft nur kurzfristige, projektbezogene Massnahmen
Dabei sei wichtig, in vorausschauende, strategische und transformative Anpassungsmassnahmen zu investieren, und weniger – wie bislang oft der Fall – kurzfristige, projektbezogene und reaktive Massnahmen zu finanzieren. Dies sei jedoch nur möglich, wenn die «enorme Kluft» im Finanzbedarf drastisch verringert werde, so UNEP.
Mittlerweile verfügten 171 Länder weltweit über mindestens eine eigene Strategie zur Klimaanpassung. Allerdings hätten weiterhin 26 Länder noch kein nationales Planungsinstrument entwickelt. Sieben davon seien fragile, von Konflikten betroffene Staaten, die laut UNEP «erhebliche massgeschneiderte Unterstützung» benötigten.
«Die Folgen des Klimawandels stellen eine reale Bedrohung für Menschen, ihre Lebensgrundlagen und Natur, von der sie abhängen, dar», sagte UNEP-Direktorin Inger Andersen. Stürme zerstörten Dörfer und Städte, während Waldbrände, Bodendegradation und Dürre Landschaften vernichteten. «Wenn wir nicht handeln, ist dies ein Vorgeschmack auf das, was unsere Zukunft bringt», so Andersen.