Verbot kostenloser Plastiksäckchen in Japan in Kraft getreten

In Japan müssen Kunden ab sofort für Plastiksäcklein bezahlen: Am Mittwoch trat ein Verbot kostenloser Plastiktüten in Kraft.

Obwohl Japan den zweitgrössten Plastikverbrauch weltweit hat nach den USA, hat das Land erst (gestern) am 1. Juli 2020 die Gratisabgabe von Plastik-Einkaufssäckchen verboten. Die Tüten sind so gut wie nicht abbaubar. (Archivbild) - sda - Keystone/EPA/MIKE NELSON

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab sofort gibt es in Japan keine gratis Plastiksäckli mehr.
  • Damit will das Land seinen Plastikverbrauch weiter reduzieren.
  • Beim Plastikverbrauch pro Kopf steht Japan weltweit an zweiter Stelle, hinter den USA.

Geschäfte können laut dem Gesetz selbst entscheiden, zu welchem Preis sie Einkaufstüten verkaufen. Viele Läden verlangten am Mittwoch zunächst drei Yen (etwa drei Eurocent) für Plastiktüten.

Bei einigen Kunden sorgte die Debatte um den Plastikverbrauch offenbar bereits für ein Umdenken. Die 66-jährige Yoshimi Soeda brachte ihre eigene Tasche mit, um ihre Einkäufe zu transportieren.

Ein Mann trägt zwei mit Lebensmitteln gefüllte Plastiksäcke. (Symbolbild) - Keystone

«Es gibt heute viele Probleme, die Umwelt und den Klimawandel», sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. «Wir alle müssen uns dieser Probleme bewusster sein, und das ist der Grund, warum ich meine eigene Einkaufstasche mitgebracht habe.»

Japan produziert viel Plastik

Die Regierung in Tokio hatte die landesweite Einführung des Verbots von Gratis- Tüten mit einem Bekenntnis für mehr Umweltschutz verbunden. Ziel sei es, dass die «Menschen immer überdenken, ob eine Tüte wirklich nötig ist», erklärte die Regierung.

Im Jahr 2018 hatte Japan angekündigt, die jährliche Plastikproduktion von 9,4 Tonnen bis 2030 auf ein Drittel reduzieren zu wollen. Beim Plastikverbrauch pro Kopf steht das Land weltweit an zweiter Stelle hinter den USA.