Vietnam: Erster lokaler Corona-Infizierter nach fast 100 Tagen
Fast 100 Tage lang gab es in Vietnam keinen lokalen Corona-Fall. Nun hat sich eine Person angesteckt, die monatelang nicht im Ausland war.
Das Wichtigste in Kürze
- In Vietnam musste ein 57-Jähriger an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden.
- Noch ist unklar, wo sich der Mann mit dem Coronavirus infiziert hat.
- Das Land will in der betroffenen Stadt nun gross-angelegte Tests durchführen.
Fast 100 Tage lang haben Behörden in Vietnam keine lokale Infektion mit dem Coronavirus gemeldet – nun bestätigten Ärzte erstmals wieder einen solchen positiven Fall. Mehrfache Tests bei einem 57 Jahre alten Mann aus der Grossstadt Da Nang seien positiv ausgefallen, schrieb die Zeitung «VnExpress» heute Samstag unter Berufung auf örtliche Behörden. Damit wurde in dem südostasiatischen Land 99 Tage keine lokale Ansteckung mit dem Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen.
Der Mann sei bereits am Montag in ein Krankenhaus gekommen, die Ärzte waren zunächst aber von einer Lungenentzündung ausgegangen, hiess es. Mittlerweile habe sich der Zustand des Erkrankten verschlechtert. Er sei an ein Beatmungsgerät angeschlossen worden. Dutzende Menschen, die in engem Kontakt mit ihm standen, seien negativ getestet worden. Laut Medienberichten gibt es aber Menschen, die Symptome zeigten.
Vietnam will gross-angelegte Tests
Das Krankenhaus, in dem der Mann zunächst behandelt worden war, dürfe derzeit keine Patienten aufnehmen oder entlassen. Der Flughafen sei für internationale Flüge gesperrt worden. Man bereite sich nun in der Küstenstadt auf gross-angelegte Tests vor. Wo sich der Mann angesteckt habe, sei unklar. Er habe das Land monatelang nicht verlassen.
Vietnam konnte die Zahl der registrierten Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie bisher auf gut 400 begrenzen. Nach Behördenangaben ist dort bislang niemand in Zusammenhang mit einer Infektion gestorben. Bei den Corona-Fällen aus jüngster Zeit handelte es sich um Vietnamesen, die aus dem Ausland zurückgekehrt waren.