Wegen Buschbränden: Klima-Greta attackiert Australiens Premier
Seit Monaten toben in Australien ungewöhnlich starke Buschbrände. Experten sehen den Klimawandel als Ursache.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Monaten wüten in Australien ungewöhnlich heftige Buschbrände.
- Viele kritisieren die australische Regierung, nicht genug gegen die Klima-Krise zu tun.
- Aktivistin Greta Thunberg wettert nun auf Twitter auch gegen den australischen Premier.
Seit Oktober wüten in Australien hunderte Buschbrände. Nach Angaben der Behörden haben sie bereits mehrere Millionen Hektar Land vernichtet und mehr als 1000 Häuser wurden zerstört.
Australien leidet seit etwa zwei bis drei Jahren unter starker Dürre, die ausgetrocknete Vegetation entzündet sich also besonders leicht. In dieser Woche erlebte das Land nach Angaben des Wetteramts seine heissesten Tage seit Beginn der Aufzeichnungen.
Greta Thunberg: «Wie ist das möglich?»
Der öffentliche Druck auf die australische Regierung hat sich in den letzten Monaten massiv erhöht. Diese soll mehr gegen den Klimawandel unternehmen. Nun meldet sich auch Klima-Aktivistin Greta Thunberg zu Wort.
Auf Twitter teilte die Teenagerin ein Video der Brände. Dazu schrieb sie: «Wie ist es möglich, dass nicht mal solche Katastrophen die Politiker zum Handeln bringen? Wir schaffen es scheinbar immer noch nicht, eine Verbindung zwischen der Klimakrise und solchen extremen Wetterphänomenen und Umweltkatastrophen herzustellen.»
Der australische Premierminister Scott Morrison antwortete prompt auf ihre Worte. «Wir werden uns nicht auf unbesonnene (Klima-)Ziele einlassen und traditionelle Industrien aufgeben, wodurch australische Arbeitsplätze gefährdet würden», schrieb Morrison am Montag in einem Beitrag in der Zeitung «Daily Telegraph».
Solche Ziele hätten sowiso keinen Einfluss auf das globale Klima. Er räumte zwar ein, es gebe auf allen Ebenen einen Bedarf für «echte Massnahmen gegen den Klimawandel».
Aber die Aussagen, dass eine Erhöhung der australischen Klimaziele die Buschfeuer oder verhindert hätte, «ist einfach falsch». sagte Morrison.
Scott Morrison von allen Seiten unter Beschuss
Der Premier steht momentan von allen Seiten unter Beschuss. Vor Thunberg hatte sein Stellvertreter Michael McCormack bereits gefordert, mehr im Kampf gegen den Klimawandel zu tun. Morrison wies das im Sender Channel 9 als «politisch motiviert» zurück.
Morrison ist seit langem Unterstützer der Kohleindustrie. Drei Viertel der Kohleproduktion wird exportiert - bei einem Volumen von jährlich rund 67 Milliarden australischen Dollar.