WMO: Asien besonders stark von Folgen des Klimawandels betroffen

Im vergangenen Jahr kamen aufgrund von wetter-, klima- und wasserbedingten Naturkatastrophen mehr als 5000 Menschen in Asien ums Leben.

Ein starker Regenfall überflutete die Strassen der indischen Stadt Bangalore im September 2022: Die Auswirkungen des Klimawandels in Asien sind besonders stark. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die WMO folgert aus einer Studie, dass Asien besonders vom Klimawandel betroffen ist.
  • Im Jahr 2022 kam es zu 81 Naturkatastrophen in Asien, die damit in Verbindung stehen.
  • 50 Millionen Menschen waren von ihnen direkt betroffen.

In Asien nehmen extreme Wetterbedingungen und andere Auswirkungen des Klimawandels stärker zu als auf anderen Kontinenten. Das schreibt die Weltwetterorganisation (WMO) in ihrer am Donnerstag in Bangkok veröffentlichten Asien-Bilanz für das Jahr 2022. In dem Jahr habe der Kontinent sowohl Dürren als auch Überschwemmungen erlebt, die die Lebensgrundlagen vieler Menschen zerstört hätten.

Im vergangenen Jahr gab es demnach in Asien 81 wetter-, klima- und wasserbedingte Katastrophen. Überschwemmungen und Stürme machten davon mehr als 83 Prozent aus. Dem Bericht zufolge kamen mehr als 5000 Menschen ums Leben, mehr als 50 Millionen Menschen waren direkt betroffen.

Temperatur lag 0,72 Grad über Durchschnitt

Bei den Katastrophen entstand ein wirtschaftlicher Schaden von mehr als 36 Milliarden US-Dollar (32,5 Milliarden Euro). Darüber hinaus habe es in weiten Teilen Asiens schwere Staubstürme gegeben. Die Durchschnittstemperatur auf dem Kontinent lag 2022 um etwa 0,72 Grad Celsius über dem Durchschnitt der Jahre 1991–2020.

Der ausgetrocknete Boden zeugt von der langen Dürreperiode in China im vergangenen Jahr. - keystone

Aussergewöhnlich warmes und trockenes Wetter verursachte demnach ein starkes Abschmelzen der meisten Gletscher in den asiatischen Hochgebirgsregionen. Die schrumpfenden Gletscher stellten eine Gefahr für die künftige Lebensmittel- und Wasserversorgung der Region dar, warnt die WMO.

In vielen Regionen des Kontinents sei es 2022 ungewöhnlich trocken gewesen, so der Bericht, insbesondere in weiten Teilen Chinas. Dies habe die Wasser- und Energieversorgung beeinträchtigt. Pakistan dagegen habe unter katastrophalen Überschwemmungen gelitten, betonte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas.