Klimawandel: Experten warnen vor extremer Hitze und eisigen Wintern
Der Klimawandel sorgt für immer extremere Wetterphänomene. Das könnte schon ab 2025 passieren, sollte das Golfstrom-System kollabieren, so eine neue Studie.
Das Wichtigste in Kürze
- Hitzewellen in Europa wären ohne menschengemachten Klimawandel ein seltenes Erlebnis.
- Nun werden sie alle zehn Jahre ein sicheres Vorkommnis sein, so eine Gruppe Forschender.
- Zudem soll das Golfstrom-System bald kollabieren, was zahlreiche Folgen hätte.
Es ist eigentlich nichts Neues: Forschende warnen dieses Jahr erneut vor immer schlimmer werdenden Hitzesommern und eisigen Wintern in Europa. Der menschengemachte Klimawandel bringt dramatische Wetterphänomene mit sich, die es ohne Erderwärmung nicht geben könnte.
Die «World Weather Attribution», eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, hat eine Studie veröffentlicht.
Die Ergebnisse zeigen: Eine Hitzewelle in Südeuropa kann Stand heute alle zehn Jahre erwartet werden. Statistischen Modellen zufolge wäre das Phänomen ohne Einfluss des Menschen auf das Klima «praktisch unmöglich».
Und wenn es dennoch solche seltenen Hitzewellen gäbe, wären sie 2.5 Grad kälter als jene, die heutzutage gemessen werden. Die Experten warnen vor den tödlichen Folgen der immer wiederkehrenden Extremhitze.
Klimawandel soll Golfstrom-System zum Kollaps bringen
Ein weiterer Effekt des Klimawandels, vor dem andere Studien warnen: Je mehr Treibhausgase ausgestossen werden, desto mehr wird die sogenannte atlantische meridionale Umwälzbewegung (AMOC) ausgebremst.
Die AMOC wird auch Golfstrom-System genannt. Eine Studie hat den Kollaps des AMOC frühestens auf 2025 eingeschätzt, aber fast sicher bis 2095.
Die Folgen von einem solchen Kollaps wurden schon 2019 analysiert: Im nordatlantischen Raum würden die Temperaturen stark sinken und der Meeresspiegel ansteigen. Es soll zudem weniger Niederschlag geben und mehr Monsune in Südamerika und Afrika auslösen.
Möglich wären auch mehr Winterstürme in Nordeuropa und mehr Sommerregen in Südeuropa. Hitzewellen könnte es nach wie vor geben: Die neuen atmosphärischen Verhältnisse könnten heisse Luft aus dem Süden besser nach Europa bringen, so eine Studie von 2016. In welchem Ausmass das geschehen kann, ist noch unsicher.
Gemäss den Forschenden sind die Resultate aus der Studie, die den Kollaps des AMOC vorhersagt, «besorgniserregend». Der Ausstoss von Treibhausgasen müsste sofort stark reduziert werden, um das Ausbremsen des Golfstrom-Systems zu verhindern.