Zahl der Toten nach «Idai» in Südostafrika steigt auf 676

Im Katastrophengebiet in Südostafrika steigt die Zahl der Opfer nach dem Wirbelsturm «Idai» weiter: In Mosambik und Simbabwe wurden bis Samstag 676 Tote gezählt.

Verwüstung in Beira nach «Idai» - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Mosambik und Simbabwe wurden nach dem Sturm «Idai» bis Samstag 676 Tote gezählt.
  • Die endgültige Opferzahl werde «noch deutlich höher» sein, warnt das Unicef.

Die Opferzahl könnte noch steigen - viele Gebiete sind nach wie vor von der Aussenwelt abgeschnitten. Hilfsorganisationen warnen überdies vor Epidemien.

Allein im besonders schwer getroffenen Mosambik kamen nach Behördenangaben mindestens 417 Menschen durch «Idai» ums Leben. In Simbabwe wurden 259 Menschen getötet. Knapp 200 Menschen, darunter 30 Schüler, werden dort noch vermisst.

Die endgültige Opferzahl werde «noch deutlich höher» sein, warnte die Exekutivdirektorin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Henrietta Fore. Sie verwies darauf, dass viele Gebiete noch unzugänglich seien. Angesichts des Zusammenbruchs der Infrastruktur in verschiedenen Gegenden der Katastrophenregion gestalten sich die Rettungsarbeiten schwierig.

Überschwemmungen

«Idai» war vor gut einer Woche über Mosambik gezogen und sorgte nach heftigem Regen für verheerende Überschwemmungen. Neben Simbabwe wurde auch Malawi getroffen. Insgesamt sind rund zwei Millionen Menschen im südlichen Afrika von den Folgen des Zyklons betroffen.

Die Menschen harren in den Camps aus. - keystone

«Das ist eine beispiellose Naturkatastrophe», sagte der Umweltminister von Mosambik, Celso Correia, am Samstag. Niemand habe «ein Desaster solchen Ausmasses vorhersagen können», sagte er in der besonders schwer getroffenen Stadt Beira.

Risiko von Krankheiten steigt

Unicef warnte, durch die Beengtheit in den Notunterkünften, mangelnde Hygiene und das stehende und verschmutzte Wasser im Überschwemmungsgebiet steige das Risiko von Krankheiten wie Cholera, Malaria und Durchfall. Über mögliche bereits aufgetretene Cholera-Fälle gab es zunächst widersprüchliche Angaben.

Um den Menschen vor Ort schneller helfen zu können, räumte das Welternährungsprogramm (WFP) dem Einsatz in Mosambik eine höhere Priorität ein. Er stehe nun auf einer Stufe mit der Krisenhilfe im Jemen, in Syrien und im Südsudan, hiess es.

Auch Deutschland beteiligt sich an den Hilfen: Das Technische Hilfswerk (THW) entsandte rund ein Dutzend Einsatzkräfte nach Mosambik. Im Rahmen der EU-Katastrophenschutzhilfe leistet das THW Hilfe bei der Trinkwasseraufbereitung.