Zwei ehemalige Präsidenten müssen in Madagaskar in die Stichwahl

Bei den Präsidentschaftswahlen in Madagaskar sind zwei der Kandidaten bei den Stimmanteilen zu nah beieinander.

Bei der Wahl zeichnete sich ein Dreikampf ab: Es bewarben sich drei frühere Präsidenten um ein neues Mandat an der Spitze des armen Inselstaats im Indischen Ozean. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die ehemaligen Staatschefs Andry Rajoelina und Marc Ravalomanana machen eine Stichwahl.
  • Ihre Stimmanteile lagen zwischen 35 und 40 Prozent.

Nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahl im afrikanischen Inselstaat Madagaskar müssen die beiden ehemaligen Staatschefs Andry Rajoelina und Marc Ravalomanana in die Stichwahl. In der ersten Runde am 7. November kam Rajoelina auf 39,2 Prozent und Ravalomanana auf 35,3 Prozent, wie die Wahlkommission am Samstag mitteilte. Der amtierende Staatschef Hery Rajaonarimampianina erhielt lediglich 8,8 Prozent. Die Stichwahl findet am 19. Dezember statt.

Insgesamt waren 36 Kandidaten angetreten. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,3 Prozent. Die Abstimmung, zu der knapp zehn Millionen Bürger aufgerufen waren, verlief ohne grössere Zwischenfälle. Allerdings erhoben die drei führenden Bewerber anschliessend Betrugsvorwürfe.

Die Wahlen fanden nach einer längeren Phase politischer Instabilität statt. In den vergangenen Jahren wurden politische Konflikte in Madagaskar immer wieder auf der Strasse ausgetragen. 2009 griff die Armee ein und drängte den damaligen Präsidenten Ravalomanana zum Rücktritt. Sein Nachfolger Rajoelina amtierte bis 2014. Der 68-jährige Ravalomanana und der 44-jährige Rajoelina sind erbitterte Rivalen.

Das Land vor der Ostküste Afrikas im Indischen Ozean zählt zu den ärmsten der Welt. Mehr als drei Viertel der Bürger leben in extremer Armut.