Chinas Premier Li warnt USA: Ein Handelskrieg hat keine Gewinner
Unabhängig vom heutigen Putin-Treffen bekommt Trump Seitenhiebe aus aller Welt. Kein Wunder: Er legt sich auch mit allen an.
Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang hat die USA vor den Auswirkungen eines Handelskrieges mit China gewarnt. Nach Gesprächen mit der EU-Spitze auf dem EU-China-Gipfel in Peking sagte Li Keqiang am Montag vor der Presse: «China will keinen Handelskrieg mit den USA. Niemand geht aus einem Handelskrieg als Sieger hervor.» Er warf den USA zugleich vor, mit ihrem einseitigen Vorgehen gegen die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) zu verstossen.
Trump gegen alle
Der Gipfel mit der EU, der jährlich stattfindet, richte sich nicht gegen die USA, versicherte Li Keqiang. Beide Seiten wollten das multilaterale, freie Handelssystem aufrechterhalten. «Die EU und China sind zwei Kräfte der Stabilität.» Der Premier sprach von einer «komplizierten internationalen Landschaft». Angesichts der neuen Probleme seien sich die EU und China einig, dass die WTO-Regeln verbessert werden müssen. Sie vereinbarten dafür eine Arbeitsgruppe.
Das Wichtigste in Kürze
- Li hat erneut vor den Folgen eines möglichen Handelskrieges gewarnt.
- Die USA würden mit ihrem Verhalten das Gleichgewicht gefährden..
Wegen des grossen Handelsdefizits der USA zieht Trump gerade mit Strafzöllen gegen die EU, China, aber auch Japan, Kanada oder Mexiko zu Felde. Nach einem ersten Aufschlag mit 25-prozentigen Strafzöllen auf Importe aus China im Wert von 34 Milliarden US-Dollar sollen noch diesen Monat weitere auf Einfuhren von 16 Milliarden folgen. Bis Ende August droht Trump mit zusätzlichen Sonderabgaben von zehn Prozent auf Waren aus China im Wert von 200 Milliarden US-Dollar.