Kontaktloses Bezahlen mit Samsung bald in Deutschland möglich
In Deutschland erlebt kontaktloses Bezahlen einen regelrechten Boom. Ab Ende Oktober bietet Samsung mit ihrem Pay-Dienst eine Alternative zu Google Pay.
Das Wichtigste in Kürze
- Samsung steigt in Deutschland in das wachsende Geschäft mit kontaktlosem Bezahlen ein.
Kontaktloses Bezahlen erlebt in Deutschland einen riesigen Boom. Ab Ende Oktober mischt auch Samsung auf dem deutschen Markt. Dabei kooperiert der Smartphone-Hersteller nicht wie Apple oder Google mit mehreren Banken. Das Unternehmen wickelt sämtliche Zahlungen über virtuelle Visa-Debitkarten der Solarisbank ab.
Der Samsung Pay genannte Service werde am 28. Oktober in Deutschland starten, kündigte der südkoreanische Konzern am Donnerstag an. In der Schweiz wurde der Dienst bereits im Jahr 2017 veröffentlicht.
Die Beträge werden durch die Solarisbank von den Bankkonten der Kunden abgebucht. Der neue Dienst lasse sich mit nahezu jedem deutschen Bankkonto verknüpfen, sagte Samsung-Manager Thorsten Böker.
Solarisbank statt PayPal
Samsung tritt mit seinem eigenen Bezahldienst vor allem gegen Google Pay an. Kontaktloses Bezahlen mit dem Dienst des US-Konzerns ist schliesslich auch auf Samsung Smartphones möglich. Der grössere Smartphone-Bezahldienst, Apple Pay, läuft dagegen nur auf Apple-Geräten.
Google kooperiert in Deutschland mit einigen Banken, bietet aber auch PayPal als Abrechnungsmethode an. So können quasi alle Bankkunden in Deutschland den Dienst nutzen können. Bei Samsung Pay übernimmt die Solarisbank diese Funktion.
Um Samsung Pay mit einem persönlichen Bankkonto zu verbinden, verwendet die Solarisbank ein neuartiges und simples Kunden-Identifizierungsverfahren. Dieses soll ohne Videoidentifikation oder einen Filialbesuch auskomme, hiess es. Der eigentliche Bezahlvorgang läuft dann ähnlich wie bei Google oder Apple ab.
Samsung und die Solarisbank führen mit Samsung Pay auch einen Ratenzahlungsdienst mit dem Namen «Splitpay» ein. Für Zahlungsbeträge über 100 Euro könnten Kunden diese mit Laufzeiten zwischen drei und 24 Monaten in Raten finanzieren lassen. So Krishna Chandran, Managing Director Lending bei der Solarisbank AG.
EC-Karte am meisten gebraucht
In Deutschland haben nach einer Innofact-Umfrage aus vergangenem Sommer vier von zehn Befragten (39 Prozent) schon mit dem Smartphone bezahlt. Für die Mehrheit der Verbraucher ist kontaktloses Bezahlen mit dem Smartphone aber nicht alltäglich.
Nur 13 Prozent der Befragten würden einen 20-Euro-Einkauf im Supermarkt mit dem Smartphone bezahlen. 41 Prozent sagten, sie zahlten mit EC-Karte, 36 Prozent bar mit Scheinen und Münzen und 9 Prozent mit der Kreditkarte.