Samsung: Vom Fischhändler zum Smartphone-Giganten
Mehrere Kriege und Neuanfänge musste Samsung seit seiner Gründung durchmachen. Doch heute ist das Familienunternehmen erfolgreicher denn je.
Das Wichtigste in Kürze
- Samsung wurde in 1938 als Lebensmittelgeschäft gegründet.
- Seit damals hat der Konzern in verschiedenste Branchen expandiert.
- Neben der Elektronik-Sparte dominieren die Südkoreaner auch viele andere Bereiche.
Heutzutage kennt man Samsung bestens als Hersteller für Elektronikgeräte wie Smartphones, Kühlschränke und Fernseher. Doch ursprünglich war der Konzern in einer ganz anderen Branche angesiedelt.
Von Anfang an ein Familienunternehmen
Das Unternehmen wurde 1938 von Lee Byung-chull im südkoreanischen Daegu gegründet. Rund 40 Angestellte vertrieben damals Lebensmittel aller Art. Lokal angebautes Gemüse, Nudeln und getrocknete Fische zählten zu Samsungs wichtigsten Handelswaren.
Der Zweite Weltkrieg und die Loslösung von der japanischen Kolonialherrschaft zwangen Lee, das Geschäft in 1947 neu aufzubauen. Der Hauptsitz wurde daraufhin in die südkoreanische Hauptstadt Seoul verschoben. Die Firma wurde im Koreakrieg erneut zerstört. Der zweite Wiederaufbau folgte, erneut siedelte man sich in Seoul an.
In den darauffolgenden Jahren drang Samsung in verschiedenste Branchen ein – mit grossem Erfolg. Eine damals errichtete Zuckerraffinerie sowie eine Textilfabrik sollten später zu eigenen, grossen Unternehmen werden. Auch ins Versicherungs- und Baugeschäft wurde expandiert. Mit Unterstützung der damaligen Regierung fasste man ausserdem Fuss im Schiffsbau.
Einstieg in die Elektronik
1969 wurde die Tochtergesellschaft Samsung Electronics gegründet. Damit gelang der Einstieg in die Herstellung von Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte. Zu ihren ersten Produkten zählten Schwarz-Weiss-Fernseher.
1974 folgte die Übernahme des beinahe insolventen Konzerns Korea Semiconductor. Schon früh wurde das Potenzial der Halbleiter-Technologie erkannt. Entsprechend wurde auch massiv in deren Entwicklung und Produktion investiert. Gleich zwei grosse, wissenschaftliche Institute für weitere elektrotechnische Forschung wurden errichtet.
In dieser Zeit entwickelte sich Samsung zu einem der wichtigsten Hersteller von Elektrogeräten Südkoreas. Neben Fernsehern wurden auch Mikrowellen, Klimaanlagen und Videorekorder vertrieben. 1982 gab es erstmals einen Samsung-PC.
Neustrukturierung bei Samsung
1987 verstarb Gründer Lee Byung-chull, es folgte die Übernahme durch seinen Sohn Lee Kun-hee. Daraufhin spaltete sich die koreanische Firma in fünf unabhängige Mischkonzerne, wovon einer den ursprünglichen Namen behielt. In den 90er-Jahren musste das Unternehmen wegen einer Finanzkrise im asiatischen Raum einige Tochtergesellschaften verkaufen. Im Gegensatz zu anderen Konglomeraten kam Samsung aber relativ unbeschadet davon.
Zur Jahrtausendwende galt der südkoreanische Konzern in beinahe allen elektronischen Geschäftsbereichen als Global Player. Insbesondere im Bereich der Fernseh-Industrie brillierte er. 2005 war Samsung der grösste Hersteller von LCD-Displays weltweit. Auch bei Flash-Speichern war das Unternehmen Weltmarktführer.
In 2009 wurde erstmals das Galaxy S enthüllt. Diese Smartphone-Reihe katapultierte den Konzern an die Spitze der Mobiltelefon-Industrie. 2012 überholte man auch den bisherigen Marktführer Nokia. Samsung Electronics steht heute auf Platz zwei der grössten Tech-Unternehmen weltweit.