Telegram muss Geldstrafe in Russland hinnehmen
Die Beschwerde wurde nicht akzeptiert. Der Messenger Telegram muss in Russland eine Geldstrafe zahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Telegram verweigerte dem russischen Geheimdienst, verschlüsselte Nachrichten mitzulesen.
- Der Geheimdienst vermutet, dass die App von Terroristen genutzt wird.
Der international populäre Chatdienst Telegram muss in Russland eine Geldstrafe akzeptieren, weil er dem Inlandsgeheimdienst FSB das Mitlesen von verschlüsselten Nachrichten verweigert. Ein Moskauer Gericht wies eine entsprechende Beschwerde des Unternehmens zurück.
Dies berichteten russische Medien heute Freitag. Der FSB hatte Informationen zur Entschlüsselung von Telegram-Nachrichten gefordert. Telegram wies diese Forderung zurück und war deshalb zu umgerechnet mehr als 11'400 Franken Strafe verurteilt worden.
Wegen der Verschlüsselung ist Telegram bei Oppositionellen in vielen Ländern beliebt. Der russische Inlandsgeheimdienst vermutet, dass auch Terroristen die Kommunikation nutzen. Die Geldstrafe war im vergangenen Jahre verhängt worden. Weil Telegram-Gründer Pawel Durow sich weigerte, den Verschlüsselungs-Code zur Verfügung zu stellen, hatte ein Moskauer Gericht im April sogar die Schliessung verfügt.
Der Chatdienst wechselte daraufhin auf Server im Ausland. Um das zu unterbinden, liess die Aufsichtsbehörde Roskomnadsor etwa 16 Millionen IP-Adressen blockieren. Dagegen gab es Protest. Telegram kann nach wie vor in Russland genutzt werden.